V'02 FESTIVALINFO
12 Festivaltage. 244 Vorstellungen. 237 Filme. 76 Filmgäste. 468 Akkreditierte. 70.400 Zuschauerinnen und Zuschauer.
„Kino als Sammelsurium, das ist auch das Prinzip von Agnès Varda, die DEUX ANS APRÈS zeigte, der den Kartoffelklaubern und allen anderen Resteverwertern gewidmet war. Und den Filmemachern natürlich, die all das ans Licht bringen wollen, was die übrige Welt ohne Beachtung lässt. Man muss vom Schubladendenken weg, wenn man solche Entdeckungen machen will. Und, vor allem, von der Zweiklassen-Theorie der Filmgeschichte, USA vs. Europa, Hollywood vs. Avantgarde.“ (Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung)
SULLA (Klaus Wyborny), VATERS LAND (Nurith Aviv), IM ANFANG WAR DER BLICK (Bady Minck), NACH DEM TOD DES ALTEN ROMS (Meinhart Ropp), TURHAN BEY – VOM GLÜCK VERFOLGT (Andrea Eckert), ERWACHEN AUS DEM SCHICKSAL (Stephan Settele).
Auch einige – im Festivalbetrieb wichtige – Europapremieren konnten bei der Viennale gezeigt werden: AUTO FOCUS (Paul Schrader), FRAILTY (Bill Paxton), LAST BALL (Peter Callahan), ARCHITECTURE OF RIOT (Erika Vogt), BATTLE STATIONS – A NAVEL ADVENTURE (Dominic Angerame), NIGHTINGALE (Lee Ann Schmitt), NATIONAL ARCHIVE V.1 und AN INJURY TO ONE (Travis Wilkerson), UNE VIE NOUVELLE (Philippe Grandrieux).
Die Tributes waren 2002 dem bedeutenden deutschen Dokumentaristen Jürgen Böttcher, der amerikanischen Schauspielerin Sissy Spacek und dem amerikanischen Kameramann Ed Lachman gewidmen.Unter den Spezialprogrammen stießen vor allem die Welturaufführung von Agnès Vardas DEUS ANS APRÈS, die erste internationale Präsentation des Gesamtwerks von Zeki Demirkubuz, die Lesung aus dem neuen Buch von Dietrich Kuhlbrodt, die Präsentation von zwei Programmen mit „Japanese Visuals“ auf große Resonanz.

Unter den legendären Filmemachern der französischen Nouvelle Vague ist der Regisseur Jacques Rivette bis heute der verborgenste, der geheimnisvollste und vielleicht auch der am wenigsten bekannte.
In der Retrospektive wurde erstmals in Österreich eine vollständige Werkschau der Arbeiten Jacques Rivettes gezeigt, darunter die nur sehr selten gezeigte 12 ½ stündige Version OUT 1: NOLI ME TANGERE (1970). Darüber hinaus war es der Viennale gelungen, Jacques Rivette zu gewinnen, eine eigene, sehr persönliche Auswahl von Filmen zusammenzustellen und in den Kontext seiner eigenen Werkschau zu stellen.
Die in der Galerie KlausEngelhorn mit großem medialem Echo eröffnete und von der Künstlerin persönlich präsentierte Ausstellung «Yoko Ono – FROM MY WINDOW» - stiess auf enorme Resonanz und Publikumszuspruch. Die Vernissage wurde zu einem Ereignis, das angesichts der überaus großen Besucherzahl leider nur von zu wenigen live mitverfolgt werden konnte – nicht einmal durch die großen Fenster der Galerie am Stubenring, denn diese waren nach kurzer Zeit so beschlagen, dass kein „Seitenblick“ möglich war.