V'12 FESTIVALINFO

14 Tage, 345 Kinovorstellungen und 96.900 BesucherInnen

BILANZ DER VIENNALE 2012

Die Viennale 2012, die am 7. November mit dem Abschlussfilm L’intervallo von Leonardo di Costanzo zu Ende ging, hatte eine Besucherzahl von 96.900 zu verzeichnen. Gegenüber 96.700 Besuchern im Jahr davor bedeutet dieses Ergebnis ein kleines Plus für das Festival. Dem steht ein geringer Rückgang der Gesamtauslastung von 79,9% im Jahr 2011 auf 79,6% im Jahr 2012 gegenüber.

Die Anzahl der Kinovorstellungen entspricht mit 345 in etwa der von 2011. Davon waren 114 ausverkauft.

Dieses stabile Ergebnis des Festivals verdankt sich wie schon in den Vorjahren zu einem nicht unwesentlichen Teil dem Programm im großen Gartenbaukino aber ebenso dem Erfolg einzelner Tributes und Sonderprogramme. Großen Zuspruch erhielt dabei das Tribute to Michael Caine, ebenso wie das Programm des Filmarchiv Austria Wien – Moskau. Hinter den Erwartungen zurück geblieben sind - ein wenig überraschend - das Special They wanted to see something different und die erstmalige umfassende internationale Präsentation des Werkes von Alberto Grifi.
 
Ein sehr schönes Ergebnis verzeichnete die gemeinsam mit dem Filmmuseum veranstaltete Retrospektive „Fritz Lang“, die noch bis Ende November 2012 im Filmmuseum zu sehen war und rund 6.500 Besucher hatte.

Zweifellos zu den Höhepunkten des Festivals zählten der Gala-Abend mit Michael Caine ebenso wie die Veranstaltung Monument Film mit Peter Kubelka oder der exklusive Auftritt der amerikanischen Künstlerin Patti Smith im Metrokino.

Die 2012 neu eröffnete Viennale Zentrale im ehemaligen Headquarter der Österreichischen Post in der Dominikanerbastei erwies sich als das lebendigste und beliebteste Festivalzentrum seit vielen Jahren und als eine besondere Attraktion für die zahlreichen in- und ausländischen Besucher der Viennale.

V'12 Trailer

CHRIS MARKER: KINO

Ein kurzer Film von Chris Marker zur langen Geschichte des Kinos

Auf Einladung der Viennale erstellte der 90-jährige legendäre französische Filmessayist Chris Marker vor einiger Zeit einen 1-minütigen Festival-Trailer, wie dies vor ihm schon Regisseure wie Agnès Varda, Stan Brakhage, Jean-Luc Godard oder David Lynch getan hatten. Die Viennale wählte seine Arbeit als «Jubiläumsfilm», da sich Marker wie kein anderer vor ihm in diesem Trailer auf spielerische und überraschende Weise mit der Geschichte des Kinos beschäftigt. Genauer gesagt mit der Frage nachdem «Perfect Viewer», auf dessen Suche sich das Kino seit Griffith befindet. Dem idealen Betrachter, den Chris Marker schließlich am Ende seines kleinen Essays in einer unerwarteten Figur entdeckt.

See for yourself.

CHRIS MARKER: KINO
Frankreich/Österreich 2011, 1 Minute
35mm/1:1,85/Farbe und Schwarzweiß

Realisation Chris Marker
Konzept Chris Marker
Produktion Chris Marker im Auftrag der Viennale
Weltvertrieb sixpackfilm
Weltrechte Viennale

CHRIS MARKER
Geboren 1921 in Neuilly-sur-Seine, gestorben im Juli 2012 in Paris. Studium der Philosophie. Romanautor, Publizist, Filmkritiker und Schriftsteller. Kämpfte während des Zweiten Weltkriegs in der Résistance. Von André Malraux zeigte er sich ebenso beeinflusst wie vom Kritiker André Bazin. Ab 1952 drehte er Dokumentar-, Reise- und Essayfilme. Darüber hinaus war er als Verleger, Fotograf und Videokünstler tätig, stellte Objekte und Multimedia-Installationen her und produzierte Internet-Websites.
Filme (Auswahl): LES STATUES MEURENT AUSSI (1953), LA JETÉE (1962), LOIN DU VIETNAM (1967), LE TRAIN EN MARCHE (1971), CHATS PERCHÉS (2004)

V'12 SUJET


Konzept & Realisation: Rainer Dempf
© Viennale

V'12 GÄSTE

Michael Caine © Viennale (Robert Newald)
Trotz der kurzfristigen Absage von Werner Herzog und Isabelle Huppert konnte sich die Viennale über eine ganze Reihe prominenter Gäste im Jubiläumsjahr des Festivals freuen, darunter Michael Caine, Marina Abramovic, Olivier Assayas, Patti Smith, Klaus Maria Brandauer, Ingrid Caven, Thomas Vinterberg oder Brillante Mendoza. Dazu kommt eine Anzahl von internationalen Regisseuren, die der Viennale schon seit Jahren die Treue halten und zum wiederholten Male persönlich neue Arbeiten in Wien präsentierten. Dazu zählen Miguel Gomes, James Benning, Bertrand Bonello, Véréna Paravel, Lucien Castaing-Taylor, Hal Hartley oder Pascal Bonitzer.

Insgesamt waren 160 RegisseurInnen und SchauspielerInnen zu Gast bei der Viennale 2012.

MehrWERT-Filmpreis der Erste Bank

Der 2012 zum zweiten Mal vergebene MehrWERT-Filmpreis der Erste Bank ging an:

 

 

 

DER GLANZ DES TAGES
Tizza Covi, Rainer Frimmel, A 2012

Der MehrWERT Kurzfilmpreis der Erste Bank ging an
Kurdwin Ayub für ihre acht Filme im Rahmen der Viennale 2012.
 

STANDARD VIENNALE PUBLIKUMSPREIS

Im Jahr 2012 ging der STANDARD-Viennale-Publikumspreis an:

LEVIATHAN
Véréna Paravel, Lucien Castaing-Taylor, USA/GB/F 2012

Jury: Barbara Anderlic, Irmgard Fuchs, Martin Kitzberger, Hedi Kuthan, Herbert Wastl
 

FIPRESCI PREIS

Im Jahr 2012 ging der FIPRESCI Preis an:

MARGARET
Kenneth Lonergan, USA 2011

Jury: Jonathan Rosenbaum (USA), Diego Brodersen (Argentinien), Victoria Smirnova Mayzel  (Russland), Alexandra Zawia (Österreich)
 

WIENER FILMPREIS

Im Jahr 2012 ging der Wiener Filmpreis an:

Kategorie Spielfilm
LIEBE
Michael Haneke, A 2012

Kategorie Dokumentarfilm
MEINE KEINE FAMILIE
Paul-Julien Robert, A 2012

Eine lobende Erwähnung geht an DANN BIN ICH JA EIN MÖRDER
von Walter Manoschek, A 2012

Jury: Paulus Hochgatterer, Elfriede Ott, Markus Schinwald, Franz Adrian Wenzl, Susanne Wuest
 

V'12 RAHMENPROGRAMM

Neues Festivalzentrum im Jubiläumsjahr

In Jubiläumsjahr gab es ein neues Festivalzentrum von besonderem Charakter an einem ganz und gar ungewöhnlichen Ort - in einem einzigartig großzügigen Bau, errichtet um 1880 unter Kaiser Franz Joseph und danach über lange Zeit das Headquarter der Österreichischen Post (Dominikanerbastei 11). Das Festivalzentrum war Treffpunkt, Lounge und Ort für Diskussionen und Gespräche, der Raum für Parties, DJ-Lines und Erholung zwischen den Filmen, für Essen und Trinken, untertags und bis spät in die Nacht.

 

Patti Smith - AN EVENING TO REMEMBER im Metro-Kino | © Viennale (Ruth Ehrmann)
Neben zahlreichen und sehr gut besuchten Partys, Konzerten, DJ-Sets und Lesungen im neuen Festivalzentrum, war der Abend mit Patti Smith im Metro zweifellos das große Highlight des Rahmenprogramms der Viennale 2012. Die Sängerin und Autorin besuchte die Viennale anlässlich der Premiere des Films MUSEUM HOURS von Jem Cohen, für den sie auch als Produzentin fungierte. Im Metro fand AN EVENING TO REMEMBER statt, an dem Patti Smith das Publikum in kleinem Rahmen mit Auszügen aus ihrem Buch und einigen Liedern begleitet mit der akustischen Gitarre begeisterte.