Mizu no nai puru

Wakamatsu, der zusammen mit Masao Adachi und Atsushi Yamatoya in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren mit Filmen wie VIOLATED VIRGIN, SEX JACK und ECSTASY OF THE ANGELS die Soft-Pornografie (pinku eiga) in revolutionäres Kino verwandelt hatte, kämpfte erbittert gegen den Niedergang des revolutionären Kinos. 1969 gelang es ihm, mit einer großen Filmgesellschaft PREY zu produzieren. Darin konfrontiert ein von der Zeit zurückgelassener Rock-Sänger die neue Hyperkonsumgesellschaft mit Reggae und Waffengewalt. Gleich danach folgte A POOL WITHOUT WATER. Inspiriert von einem Verbrechen mit Hilfe von Chloroform wählte Wakamatsu denselben Hauptdarsteller wie bei PREY, den Musiker Yūya Uchida, und als Drehbuchautor den Romancier und Dramatiker Eiichi Uchida. Wakamatsu zeigt den Alltagswahnsinn eines Eisenbahn-Angestellten, doch das Werk unterscheidet sich insofern von seinen vorangegangenen Filmen als es nicht auf einer politischen Ebene angesiedelt ist, sondern eine neue, revolutionäre Sichtweise ins Spiel bringt. (G.H.)

Kōji Wakamatsu, who – along with Masao Adachi and Atsushi Yamatoya – had transformed soft pornography (pinku eiga) into revolutionary cinema in the late 1960s and early 1970s with films like VIOLATED VIRGIN, SEX JACK and ECSTASY OF THE ANGELS fought bitterly against the decline of revolutionary cinema, as did many of his colleagues. In 1969 he succeeded in producing PREY together with a major film company. In it, a rock singer who remains rooted in the past confronts the new hyper-consumption society with reggae and the force of arms. A POOL WITHOUT WATER followed a short time later. Inspired by an actual crime involving chloroform, Wakamatsu chose the same lead actor as in PREY, musician Yūya Uchida, and selected novelist Eiichi Uchida as screenwriter. The film shows the everyday madness of a railroad employee, but differs from Wakamatsu’s previous work in that it is not set on a political level, but brings a new, revolutionary point of view into play. (GH)

Alle Retrospektiven-Filme, die nach der Viennale – ab dem 1.11. – im Filmmuseum gezeigt werden, können selbstverständlich auch wie gewohnt auf www.filmmuseum.at oder unter Tel. 01/533 70 54 reserviert und an der Kassa des Österreichischen Filmmuseum gekauft werden. Es gelten die Preise des Filmmuseums.