AVEC MON MARI

Mitsuko, die in einem Verlag arbeitet, ist seit drei Jahren mit Tamotsu verheiratet, einem freischaffenden Fotografen. Während Mitsuko sehr karrierebewußt ist, ist ihr Mann eher verträumt, er liebt es, zu kochen und zu nähen. Obwohl die beiden sehr verschieden sind, scheinen sie doch eine ausgeglichene Beziehung zu haben. Das ändert sich, als Mitsuko ihren Mann bezichtigt, eine Affäre mit dem Model Mayu zu haben. Sie zwingt ihn, die Scheidungspapiere zu unterschreiben. Er zieht bei Mayu ein, obwohl diese ganz offensichtlich eine weitere Beziehung zu Nakazaki, einem berühmten Art Director, unterhält. Nakazaki will Mayu und Tamotsu auseinanderbringen, und erstellt fest, daß es Mitsuko mit ihrer Drohung, sich von Tamotsu scheiden zu lassen, gar nicht so ernst ist. Nakazaki lädt alle Beteiligten zu einem Wochenende in sein Landhaus in Kamakura ein, um die Verhältnisse endlich zu klären. Doch die komplizierten Beziehungen zwischen den vier Menschen verstricken sich immer mehr.

Eine japanische Variante des typischen Eric-Rohmer-Films (nicht von ungefähr kommt wohl auch der französische Titel!) mit jungen und attraktiven Protagonisten, die ausgedehnte Spaziergänge unternehmen und sich ausführlich über die Kunst, das Leben und die Liebe unterhalten. Das Regiedebüt von Kentaro Otani ist eine lebendige Schilderung der zwischenmenschlichen Beziehungen im heutigen Japan. Zwei Männer und zwei Frauen sind miteinander verstrickt, und ihre Bindungen verwirren sich auf sehr witzige und realistische Weise immer mehr. Mit seinem spritzigen Film definiert Otani so etwas wie einen "neuen Beziehungsfilm" und zeigt, wie die Beziehungen zwischen Eheleuten und Liebespaaren von nun an aussehen könnten; zugleich kommentiert er ironisch die alten Stereotypen. Avec man man ist eine Abkehr von den ruhigen, introvertierten
Klassikern des japanischen Kinos und zeigt eine neue Generation, die offener und diskussionsfreudiger ist als ihre filmischen Vorgänger. (Philip Cheah)