RUSHMORE

Der 15jährige, sehr exzentrische Max Fisher besucht das elitäre Rushmore College. Er hält sich für ein Genie, ist Herausgeber des Schuljahrbuches, Präsident diverser Clubs und Regisseur des Theaterlehrgangs. Er ist im Fechtteam der Schule und spielt Schach. Schlecht in den Noten, ist Max auch ein zwanghafter Lügner, der seinen Mitschülern eine Scheinexistenz vorgaukelt, Sein Vater ist nicht, wie Max behauptet, ein berühmter Gehirnchirurg, sondern Friseur. Eines Tages verliebt sich Max  ausgerechnet in Miss Cross, eine Lehrerin an der Schule. Er hat das Pech, daß auch sein Freund und Förderer, der Industrielle Herman Blume, in die Frau verliebt ist. Max legt sich mit Gott und der Welt an, und sein Leben gerät immer mehr in Unordnung.
Amerikanische Kritiker stellen Rushmore, den zweiten Film des 28jährigen Wes Anderson, in eine Reihe mit den besten Komödien Woody Allens oder Ernst Lubitschs, Jason Schwartzman, ein Neffe von Francis Ford Coppola, gibt in der schwierigen Rolle des
präpotenten College-Jünglings ein sensationelles Schauspieldebüt. (Bodo Fründt)
Die zugrundeliegende Traurigkeit, die Gefühle von Weltschmerz und Enttäuschung, die unter der bunten, spaßigen Oberfläche lauern und sich durch den ganzen Film ziehen, machen Rushmore zu einer Rarität in der Reihe von Filmen über amerikanische Jugendliche. Mit ein paar Kurz- und zwei Spielfilmen etabliert sich Wes Anderson als eine der originellsten und erfrischendsten neuen Stimmen im gegenwärtigen amerikanischen Kino. Er betrachtet seine Charaktere nicht von einem entfernten Olymp der Ironie aus. Die Charaktere, die sein kinematographisches Universum, eine Art imaginären Mittleren Westen, bevölkern, verkörpern beide Seiten von William Cameron Menzies' berühmtem Ausspruch, daß die typischsten Hervorbringungen Amerikas auch immer eine Spur von Verrücktheit in sich tragen. (Mark Olsen)