Art Theatre Guild

TSIGOINERUWAIZEN

ZigeunerweisenZigeunerweisen
Suzuki Seijun
Japan 1980
145 min
V'03

Ende der 20er Jahre: Aochi Toyojirô ist Deutschprofessor an der Militärakademie. Bei einer Reise ans Meer trifft er seinen ehemaligen Kollegen Nakasago Tadashi, der nicht mehr unterrichten darf und von der Polizei wegen Mordes gesucht wird. Die beiden Männer lernen die Geisha Koine kennen. Sechs Monate später erfährt Aochi, Nakasago habe geheiratet und sei sesshaft geworden. Er besucht das Ehepaar und stellt fest, dass Nakasagos Frau Sono eine verblüffende Ähnlichkeit mit Koine aufweist. Nakasago spielt an diesem Abend eine Schallplatte des spanischen Komponisten und Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate. Wenig später sieht sich Aochi mit dem Gerücht konfrontiert, seine Frau Shûko habe mit Nakasago geschlafen. Nakasago verlässt seine schwangere Frau und zieht wieder umher. Sono bringt eine Tochter zur Welt, stirbt aber als Opfer einer Grippeepidemie. Koine kümmert sich um das Baby. Nakasago kehrt kurz zurück, es hält ihn aber nicht in dem Haus. Er geht wieder auf Wanderschaft und findet unter mysteriösen Umständen den Tod. Fünf Jahre später erhält Aochi Besuch von Koine. Sie bittet ihn, ihr die Platte von Sarasate zurückzugeben. Aochi kann sich aber nicht erinnern, sie je im Haus gehabt zu haben. Wo ist die Schallplatte, und warum will Koine sie unbedingt zurückhaben? Auf jeden Fall ist es ein Film. Die Originalität eines Films geht aus der gegenseitigen Beziehung von Sprache und Bildern hervor, und gerade dieses Werk besitzt in dieser Hinsicht einen ganz besonderen Reiz. Die Sprache birgt «Geheimnisse», und die Bilder lösen sie auf. Aber es handelt sich um keinen Symbolismus, sondern um die Tiefe der eine Analyse ablehnenden Bedeutung, wenn ein konkretes und objektives Bild etwas subjektiv Anmutendes wieder zurückführt und objektiv erscheinen lässt. Das erinnert auf den ersten Blick an die französischen Avantgardefilme der Stummfilmzeit und an die expressionistischen Filme aus Deutschland, doch lässt es die Ausdrucksweise damit nicht bewenden, weil Suzuki auch die Dokumentarfilme der Nachkriegszeit erlebt hat. Es sind darin aber auch Elemente des avantgardistischen absurden Theaters eines Samuel Becket oder Eugène Ionesco enthalten. Der Film quillt über vor perfekt schönen Bildern, doch dadurch, dass man über den Kontext jedes einzelnen Bildes nachdenken muss, liegt in der Schönheit eine bestimmte Bedeutungswirkung verborgen. (Iijima Tadashi, in: «Art Theatre», No. 144)

Credits
  • ? - Dr. Flicker
  • Harada Yoshio - Nakasago Tadashi
  • Koine)
  • Fujita Toshiya - Aochi Toyojirô
  • Ôkusu Michiyo - Aochi Shûko
  • Makishi Kisako - Taeko
  • Kiki Kirin - Kimi
  • Maro Akaji - blinder Künstler
  • Sasaki Sumie - Dienstmädchen
  • Yamaya Hatsuo - Polizist
  • Tamagawa Isao - Arzt
  • Kimura Yûki - junge blinde Frau
  • Tamaki Nagamasa - junger blinder Mann
  • Yumemura Shirô - Student
  • Yonekura Yuki - Toyoko
  • Enoshima Rubi - Kellnerin
  • Benisawa Hikaru - Krankenschwester
  • Watanabe Tadaomi - blindes Kind
  • Ishii Masami - Frau
  • Kawahira Kyôko - Frau
Produktion Cinema Placet Produzent Arato Genjirô
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