UNA SEMANA SOLOS

In ihrem neuen Film Una semana solos erzählt die argentinische Regisseurin Celina Murga von einer in sich geschlossenen, isolierten Welt. Den geschützten, sich selbst genügenden, luxuriösen Wohnvierteln der argentinischen Oberschicht. Genauer, vom Leben der Kinder und Halbwüchsigen, die hier existieren, selbstbezogen und sich selbst überlassen in einer Art von gesellschaftlichem Vakuum. Als eines Tages ein Fremder, der Bruder eines Dienstmädchens, aus der armen Unterschicht in dese Welt eindringt, löst er eine verhängnisvolle Reaktion, eine Verwirrung von Gefühlen und sozialen Grausamkeiten aus. Ohne jede Faszination, aber auch ohne moralische Einschränkungen oder politische Korrektheit erzählt Celina Murga umso genauer, gnadenloser, aber auch mitfühlend die Geschichte einer Klassengesellschaft und der Einübung in ihre Realität. Es ist eine Geschichte, die diese spezielle Gesellschaftsschicht analysiert, und darüber, wie diese ihre nachkommende Generation erzieht. Zu diesem Zweck porträtiert der Film die Klasse der Reichen ausschließlich aus der Sicht ihrer Kinder. Auf diese Art und Weise möchte ich von einer sozialen Problematik meines Landes erzählen, und zwar von der enormen Polarisierung - allerdings aus einer Sichtweise, die bislang kaum erforscht wurde. (Celina Murga)