Dokumentarfilme

JUNE 12,1998 - AT THE EDGE OF CHAOS

Shinji Aoyama
J 2000
65 min
V'00

June 12, 1998 ist ein Porträt des renommierten britischen Experimental-Schlagzeugers Chris Cutler. Neben ausführlichen Gesprächen über Cutlers Werdegang, seine Arbeit und seine musikalischen Theorien steht eine fulminante Live-Performance in Tokio im Mittelpunkt des Films.

Chris Cutler begann, nachdem er an der Schule mit Banjo, Gitarre und Trompete herumexperimentiert hatte, 1963 als Schlagzeuger in seiner ersten Band, «weil alle anderen immer Gitarre spielen wollten». Es folgten mehrere Jahre bei Rhythm'n'Blues- und Soul Bands, ehe er 1967 in den psychedelischen Clubs von London spielte. Anfang der 70er Jahre gründete er mit Dave Stewart die Ottawa Music Co., ein 22 Mitglieder umfassendes Orchester von Rockkomponisten. Am bekanntesten wurde er durch seine Arbeit mit der politisch radikalen britischen Experimentalband Henry Cow, mit denen er bis 1978, als die Band aufgelöst wurde, immer wieder auf Tournee war. 1997 bildeten Henry Cow, The Mike Westbrook Orchestra und Frankie Armstrong eine Big Band, die durch Europa tourte. Cutler war Mitbegründer von Projekten und Bands wie Art Bears, News from Babel, Cassiber oder The Science Group und spielte in amerikanischen Bands wie Pere Ubu und Hail and the Wooden Birds. Sporadisch arbeitet er mit John Rose, Fred Frith, Peter Blegvad und anderen zusammen.
1978 gründete Chris Cutler ReR (Recommended Records), zugleich ein unabhängiges Label und Vertriebsservice für «Aufnahmen aus aller Welt, darunter viele rare und schwer zu findende, die meiner Meinung nach die interessanteste und wichtigste experimentelle Musik darstellen. ReR ist mehr persönlich als demokratisch, mehr Service als Business», wie er selbst sagt. Zu den Künstlern, die auf ReR veröffentlichen, zählen u.a. Plastic People, Faust, David Thomas und Univers Zero. ReR zeichnet sich dadurch aus, dass weniger Geld in die Verpackung gesteckt wird, dafür wird mehr in die Produktion investiert und die Künstler erhalten mehr Tantiemen. Darüber hinaus ist Chris Cutler Herausgeber von Unfiled, einem Magazin für Neue Musik, und Autor des musiktheoretischen Werks File Under Popular. (John Butler)

Ich bin Musiker. Ich fürchte, dass all die Leute, die in politischen Parteien arbeiten und die ich getroffen habe, mehr oder weniger Heuchler sind. Kann es denn eine vertretbare Gesellschaftsordnung geben ohne Kunst? Das ist eine Dimension, die Parteileute immer ignorieren oder marginalisieren. Ich führe das auf einen Mangel an Visionen und einen Mangel an Kultur zurück - und das ist für mich etwas sehr Negatives. Also bleibe ich dabei, Dinge zu tun, die sich mit Fragen der Ästhetik und der Vorstellungskraft beschäftigen - aber auch mit politischen Fragen, wenn sie relevant sind. Mich auf das Politische zu beschränken, ist mir zu eindimensional. (Chris Cutler)
 

Credits
  • Chris Cutler
  • Shinji Aoyama
  • Hiroyuki Nagashima
  • Shinji Aoyama
  • Yasuhito Higuchi
  • Chris Cutler
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Video (Betacam SP)
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