FOLLOWING

Following ist die teuflisch clevere Geschichte der zunächst unschuldigen Obsession eines jungen Mannes, die ihn in eine dunkle Unterwelt führt, Bill, der Held, ist ein unscheinbarer beschäftigungsloser junger Mann, der sich und anderen vormacht, er sei Schriftsteller. Seine Gewohnheit ist es, Fremden zu folgen. Er erklärt dies damit, daß er Recherchen betreibe, es ist aber ziemlich offensichtlich, daß er damit seine unausgefüllte Zeit totschlägt. Eines Tages wird er von Cobb, einem seiner "Opfer", entdeckt und zur Rede gestellt. Cobb enthüllt, daß auch er gerne seine Zeit damit verbringt, Grenzen zu überschreiten: Er ist ein Einbrecher, der mehr Spaß am Eindringen in die Privatsphäre anderer als an der Beute seiner Raubzüge hat. Cobb lädt Bill ein, ihn zu begleiten, und bald vertreibt sich Bill die Zeit mit Einbrüchen und damit, dank gestohlener Kreditkarten fein essen zu gehen. Cobb ist einerseits sein Berater, andererseits sein Vertrauter und so etwas wie sein "böser" Zwillingsbruder. Als Bill sich mit einem ihrer gemeinsamen Opfer einläßt, verstrickt er sich in eine Sache, die wesentlich größer und gefährlicher ist als die bisherigen Einbrüche. In der Tradition des Film Noir stehend, benützt Following Vorwärts- und Rückblenden auf sehr intelligente Weise und verstärkt so die Spannung. Fast das ganze Budget des Films wurde für Filmmaterial und die Entwicklung ausgegeben. Die Darsteller sind Laien, die Crew besteht aus Freunden, Amateuren, die nichts bezahlt bekamen und nur am Wochenende arbeiteten. (Lisanne Skyler)
Es ist verblüffend, mit welcher Selbstsicherheit Nolan aus einem gut durchgemixten Fundus an bekannten Bildern, Schauplätzen und Stimmungen einen sehr kurzweiligen und auf seine Weise originellen Film Noir der neunziger Jahre herstellt. Noch dazu, wo er, wie man hört, mit einem Budget auskommen mußte, das bei anderen Filmen vermutlich gerade einmal für Trinkgelder ausgegeben wird. (Thomas Hearns)