BESAT

Anders R0nnow-Klarlunds Thriller beschäftigt sich mit einem Killervirus, dessen Symptome dem des Ebolavirus gleichen. Es wird zuerst im Körper eines kürzlich aus Rumänien nach Dänemark gekommenen Mannes entdeckt. Der ehrgeizige Spitalsarzt S0ren verfolgt die Spur zurück bis nach Bukarest, obwohl ihn seine Vorgesetzten von den Nachforschungen abbringen wollen, um die Ausbreitung einer Panik zu verhindern. Unbeeindruckt davon und von den dringenden Bitten seiner Freundin, der Medizinstudentin Sarah, seine immer obsessiver betriebene Mission aufzugeben, gräbt S0ren die Leiche des ursprünglichen Trägers des Virus aus, um eine Autopsie vorzunehmen. Nach Dänemark zurückgekehrt, beginnen die Tests äußerst verstörende und unheimliche Ergebnisse zu zeitigen. Gleichzeitig konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei
auf Vincent Monreau, einen Okkultisten und Astrologen, der im Krankenhaus nach Informationen sucht. Seine Dokumente enthüllen die Erscheinung einer schrecklichen Supernova am Himmel, die das Hereinbrechen des absolut Bösen über die Welt ankündigt. Man verfolgt die Spur des Virus weiter zu einer Frau, die von Monreau erschossen wird. Ihr Tod hindert aber den bösen Geist nicht, von einem Körper zum anderen zu wandern. Schließlich ergreift er von Sarah Besitz. Anders R0nnow-Klarlunds eindrucksvolles Regiedebüt The Eighteenth (1996) etablierte ihn als einen der vielversprechendsten jungen Filmemacher Dänemarks. Sein zweiter Film, eine moderne Bearbeitung des Faustmythos, ist eine spannende, gut erzählte Mischung aus SpitalsWirusthriller, Polizeifilm und okkultem Schocker über das Kommen des Antichrist im heutigen Kopenhagen. Von Lars Von Triers Zentropa Entertainment produziert, trägt Possessed viele der Markenzeichen der Schule von Dänemarks prominentestem Regisseur. Die Kameraarbeit von Eigil Bryld (Film und Video) und der brütende, elektronische Score von Martin R0nnow-Klarlund, dem Bruder des Regisseurs, tragen das ihre zu der atmosphärischen Dichte des Films bei. (David Rooney)