AWAY WITH WORDS

Bekanntgeworden vor allem durch seine aufsehenerregende Arbeit mit Wong Kar-wai in Hongkong, arbeitete Christopher Doyle an seinem Regiedebüt Away With Words zwischen seinen zwei Verpflichtungen in den USA (für GUS Van Sants Psycho-Remake und Barry Levinsons Liberty Heights). Der Film ist in Doyles Wahlheimat Hongkong angesiedelt, die Geschichte dreht sich um einen jungen Japaner, der von einem besonders großen Erinnerungsvermögen geplagt wird. Er kann nichts, was er hört, vergessen, eine Tatsache, die ihn an den Rand des Wahnsinns treibt. Um seinen Seelenfrieden wiederzufinden, reist er nach Hongkong und landet in einer schmuddeligen Bar. Dort findet er den Trost, den er gesucht hat. Kevin, der Besitzer der Bar, ist das genaue Gegenteil von Asano, ein leichtlebiger Bursche mit großen Erinnerungslücken. Der Film benützt den Gegensatz zwischen den beiden Männern, um die zeitlosen Themen der Erinnerung und der Kommunikation auszuloten. (Richard James Havis)
Film hat mit Intimität und Distanz zu tun, mit naheliegenden Dingen und mit Träumen. Filme und das Filmemachen sollten uns bis zum Ende der Welt tragen - und noch ein paar Kilometer weiter. Dieser Film spielt in einer Bar in Hongkong, in Tokio, in einem Dorf auf Okinawa und in einer Welt der fortgeschrittenen visuellen Wahrnehmung. Das Spektrum meiner Inspirationen war sehr groß: Worte, das Meer, Bier, mein Teil von Hongkong, die Rainbow Bridge in Tokio, Ich war immer sehr interessiert am Geschmack und an der Textur von Worten. Viele meiner Lieblingsschriftsteller, darunter etwa Jörge Luis Borges, haben Geschichten über Menschen geschrieben, deren Leben unglaublich verzahnt ist mit Worten. Der russische Psychologe Luria hat sein Leben damit verbracht, einen Mann zu erforschen, der sich an buchstäblich alles erinnern konnte, indem er Objekte, als Äquivalent zu den Worten, die er hörte, auf den "Straßen" seiner Gedankenwelt plazierte. Das war die grundlegende Metapher für die mißliche Lage meines Helden. (Christopher Doyle)