Spielfilme

Rio Grande

John Ford
USA 1950
105 min
V'99

Im Bürgerkrieg muß der unter dem Kommando von General Sheridan stehende Nordstaatenoffizier Kirby Yorke eine Plantage niederbrennen, die zum Familienbesitz seiner Frau Kathleen gehört. Daraufhin trennt sie sich von ihm, der gemeinsame Sohn Jeff wächst bei der Mutter auf. Fünfzehn Jahre später befehligt Yorke eine Kavallerieeinheit am Rio Grande. Aufgrund der zwischen den USA und Mexiko abgeschlossenen Verträge darf die Truppe den Grenzfluß nicht überschreiten. Das nützen die Apachen aus, indem sie sich nach Raubzügen auf amerikanischem Gebiet nach Mexiko zurückziehen. Sheridan überzeugt sich davon, daß Yorke seine Aufgabe, die Siedlungen des Südwestens zu sichern, so nicht durchführen kann. Jeff tritt in die Armee ein und wird Meldereiter im Kommando seines Vaters. Auch Kathleen kommt, um Jeffs Entlassung aus dem Militärdienst zu erreichen. Eine Aussprache zwischen ihr und Kirby bringt die Versöhnung. Ein neuer Angriff der Apachen veranlaßt Sheridan, Yorke die Verfolgung der Indianer über den Rio Grande freizustellen. Yorke fügt den Apachen auf mexikanischem Gebiet eine Niederlage zu. Er kommt vor ein Kriegsgericht.
Kirby Yorke ist eine Variante des Charakters, den John Wayne immer für Ford spielt der zweideutige Held mit einem dunklen Punkt in seiner Vergangenheit, der entweder enthüllt oder angedeutet wird und der seiner Gegenwart Tiefe gibt. Seine Vergangenheit hier ist seine Ehe, die durch das Festhalten an seiner Pflicht beschädigt worden ist. Der enorme Reiz dieser Situation liegt in der Unmöglichkeit einer erfolgreichen Lösung. Als er den Befehl erhielt, die Plantage niederzubrennen, gab es für Kirby keine Möglichkeit, allen seinen Prinzipien entsprechend zu handeln. Er mußte sich zwischen seiner Frau und seiner Pflicht entscheiden. Die höchste Pflicht eines Fordschen Helden besteht immer gegenüber jemandem oder etwas anderem als ihm selbst. Die Hingabe an einen Code (die militärische Pflicht) wird höher eingeschätzt als die Hingabe an eine Person, weil sie schwieriger zu leisten ist und weil sie geringere Chancen für eine Belohnung bietet. Seine Einsamkeit wird dadurch umso ausdrucksvoller, daß ihm die Wahl gelassen wird - er kann die Liebe seiner Frau zurückgewinnen. Es ist keine Entscheidung, die er nur einmal zu treffen braucht, sondern
eine, mit der er sich immer wieder beschäftigen muß. (J.A. Place)
 

Credits
  • John Wayne - Henry, genannt «Ringo Kid»
  • Maureen O'Hara
  • Claude Jarman Jr.
  • Chill Wills
  • Victor McLaglen - Capt. Mike Farrell
  • Ben Johnson - Sgt. Tyree
  • James Kevin McGuiness
  • Bert Glennon
  • Howard Wilson
  • Earl Crain Sr.
  • Jack Murray
  • Victor Young
  • Frank Hotaling
  • Adele Palmer
  • «Mission With No Record» von James W. Bellah
35 mm
bw
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