Into The Abyss

Welchen Abgrund meint Herzog? Den Gleichmacher Tod, der, als Strafe angewandt, Täter und Opfer vereint in der alttesta-mentarischen Hoffnung auf Sühne und Versöhnung? Oder das Schwarze Loch inmitten unseres Lebens, den Abgrund, den das Verbrechen aufreißt: die Frage nach dem Warum? Der Kinofilm INTO THE ABYSS ging der TV-Dokuserie DEATH ROW voraus und schildert den Fall des Michael Perry – zum Tode verurteilt wegen dreifachen Mordes, begangen, um eines Red Camaro habhaft zu werden. Herzog spricht mit Tätern, Überlebenden, Zeugen, Vertretern von Polizei, Justiz und Gefängnis; und erarbeitet sich und uns die Erkenntnis der Hilflosigkeit des Versuchs, mittels der Todesstrafe dem Abgrund den Schrecken zu exorzieren.

WERNER HERZOG
Geboren 1942 in München. Geschichte- und Literaturstudium in München, danach Filmstudium in Pittsburgh. Dreht nach mehreren Kurzfilmen mit LEBENSZEICHEN (1968) seinen ersten Langfilm. Etabliert sich als einer der bedeutendsten europäischen Regisseure, dessen Spiel- und Dokumentarfilme vielfach ausgezeichnet werden und wiederholt im Rahmen der Viennale zu sehen sind. 1990/91 ist er Ko-Direktor der Viennale. Filme (Auswahl): AGUIRRE, DER ZORN GOTTES (1972), STROSZEK (1976), WOYZECK (1978), FITZCARRALDO (1982), MEIN LIEBSTER FEIND (1999), MY SON, MY SON, WHAT HAVE YE DONE (2009), BAD LIEUTNANT: PORT OF CALL NEW ORLEANS (2009), CAVE OF FORGOTTEN DREAMS (2010), DEATH ROW (2012)