ZAMANI BARAYE MASTIYE ASBHA

Im iranischen Teil von Kurdistan, nahe der irakischen Grenze, sorgen die Kinder einer Familie für sich selbst. Der jüngere Bruder leidet an einer schweren Krankheit. Die Ärzte sagen, er habe nur noch einen Monat zu leben, wenn er nicht sofort operiert wird. Weil sie keinen anderen Ausweg sieht, willigt seine Schwester ein, einen Iraker zu heiraten, der bereit ist, sie finanziell zu unterstützen. An der Grenze weigert sich die Familie des zukünftigen Ehemanns jedoch, den kranken Jungen mitzunehmen. Stattdessen geben ihm sie ihm ein Pferd, damit er seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Der älteste Junge kehrt mit seinem Bruder in den Iran zurück. Aber die Zeit für die Operation wird langsam knapp.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Vor zwei Jahren, als ich Schauplätze für einen meiner Kurzfilme suchte, lernte ich ein paar junge Leute kennen, die Waren zwischen dem iranischen und dem irakischen Kurdistan schmuggelten. Ich drehte einen Kurzfilm mit dem Titel Life in the Fog. Ich studierte die Familien dieser Teenager und Kinder aus nächster Nähe und beschloss, mit ihnen das Drehbuch zu einem weiteren Film zu erarbeiten. Obwohl der Film wie ein Dokumentarfilm aussehen mag, ist das Drehbuch doch vollständig konstruiert und strukturiert. Ich selbst bin auch im iranischen Teil Kurdistans aufgewachsen. Als ich elf Jahre alt war, trennten sich meine Eltern, und ich musste arbeiten gehen, um meinen Schulbesuch zu finanzieren und meine Familie zu unterstützen. 1980 schloss ich die Mittelschule ab und blieb in der Region, um beim Fernsehen und beim Radio zu arbeiten. Alles, was ich in der Schule lernte, war in Persisch, weil es uns verboten war, Kurdisch zu lernen. Ich habe Kurdisch von meinen Eltern gelernt. (Bahman Ghobadi)