Fiction

VERSAILLES RIVE GAUCHE

Bruno Podalydès
FRA 1992
47 min
V'98

Versailles Rive gauche erzählt vom Pech, das Arnaud hat. Er will seine Verführungstechniken perfektionieren. Er hat eine junge Frau aus Paris, Claire, zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Er kümmert sich um alles, bereitet alles vor, aber das Rendezvous mit dem Schicksal geht völlig schief: Ein Zwischenfall mit dem Toilettenpapier führt letztlich dazu, dass die Wohnung von allen möglichen Eindringlingen praktisch überrannt wird. Seine lang ersehnte, sorgsam geplante große Verführungsszene geht völlig den Bach hinunter.

Dieser Film des Regisseurs wurde erstmals 1992 beim Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand gezeigt und dort mit dem Publikumspreis und dem Preis "Champagne" der Jury ausgezeichnet. Es folgten weitere Preise in Cannes und Chamrousse und 1993 der César für den besten Kurzfilm. Zusammen mit Arnaud Desplechins La Vie des morts leitete Podalydès’ Film einen Trend ein, Kurzfilme wieder regulär ins Kino zu bringen. Der Film wurde ein überwältigender Erfolg und erreichte eine Zuschauerzahl, an die viele Langfilme nicht herankamen: Mehr als 200.000 Besucher wollten in Frankreich Versailles Rive gauche sehen. (Patrick Rocheteau)

Humor ist wahrscheinlich hauptsächlich Bewegung, die sollte man in Schwung halten und niemals loslassen. Der Film ist dem Cartoonisten Hergé gewidmet. Man kann einen beliebigen Streifen in seinen Tin-Tin-Comics anschauen und wird feststellen, dass jedes Bild die Bewegung des vorhergehenden Bildes weitertreibt und die des nächsten einleitet. Das führt dazu, dass die Geschichte immer sehr flüssig bleibt. Man muss die Welle ins Rollen bringen, von Einstellung zu Einstellung, sodass keine von ihnen herausragt. Diese Bewegung wurde vor allem durch die Schauspieler ermöglicht. Sie waren verantwortlich für den Rhythmus des Films. Wir haben das Spiel soweit getrieben, dass wir fast in einem durch gedreht haben, um größere Schnitte zu vermeiden, damit die Schauspieler - die meisten von ihnen kamen vom Theater - der Geschichte ihr eigenes Tempo aufdrücken konnten. Während des Drehens und Schneidens haben wir uns bemüht, eine Szene so lange wie möglich durchzuhalten, so wie wenn man versucht, den Atem nicht zu verlieren, ohne Tonfall oder Rhythmus einzubüßen. Es war so, als bemühte man sich, auf einem Rodeopferd sitzen zu bleiben. (Bruno Podalydès)

Credits
  • Denis Podalydès
  • Isabelle Candelier
  • Philippe Uchan
  • Bruno Podalydès
  • Pierre Stoeber
  • Eric Grange
  • Marie-France Cuénot
  • Dominique Paulin
  • Soldes
Flagrant Délit

Why Not Productions

35 mm
col
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