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Santiago Alvarez
Kuba 1965
6 min
V'00

Lena Hörne interpretiert das hebräische Lied «Hava Nagila» mit verändertem Text - als Hymne des Protests in Jazzform. Santiago Alvarez schafft durch seine kontrapunktische Bildmontage aus Wochenschaubildern und Fotos über den Kampf der nordamerikanischen Schwarzen bei den Ereignissen im August 1965 in Kalifornien einen Aufruf zum Kampf gegen den Rassismus.
Alvarez' Kurzfilm ist im Rhythmus des Songs geschnitten. Besonders wirkungsvoll ist die Sequenz, in der Alvarez zwischen den gefesselten Händen von schwarzen Gefangenen und den miteinander verbundenen Händen von protestierenden Menschen hin- und herschneidet und solcherart die Dynamik eines kollektiven Kampfes suggeriert. Er sieht die Menschen nicht als Produkte ihrer Umgebung, sondern als historische «Schauspieler», die sehr wohl in der Lage sind, ihre Lebensumstände zu verändern. Alvarez verbindet auf geniale Weise Ideologie und Politik, indem er quasi Marx' Dritte These über Feuerbach («Das Zusammenfallen des Änderns der Umstände und der menschlichen Tätigkeit kann nur als umwälzende Praxis gefasst und rationell verstanden werden») illustriert. (John Mraz)
 

Credits
  • Adalberto Galvez
  • Idalberto Galvéz
  • Norma Torrado
  • Lena Horne
Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos (ICAIC)

ICAIC

35 mm
SW
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