LE LIEU DU CRIME

Der dreizehnjährige Thomas lebt mit seiner Mutter Lili in der französischen Provinz. Eines Tages läuft er zwei flüchtigen Sträflingen in die Arme und wird von ihnen bedroht. Einer der beiden, Martin, ein verstörter junger Krimineller, wird Lilis Geliebter. Sie bemüht sich vergeblich, dem Flüchtigen zu helfen.

Ich weiß nicht, woher die Idee zu dem Film stammt. Es gab wahrscheinlich mehr als nur eine. Wenn ich die Idee des Films erklären könnte, hätte ich ihn wahrscheinlich gar nicht gemacht. Ich liebe es, von den Filmen überrascht zu werden, an denen ich gerade arbeite. Ich halte mich nicht sklavisch an Drehbücher oder story boards. Meine Drehbücher bestehen nur aus Grundstrukturen und sind flexibel wie Sprungbretter. Im Schneideraum halte ich die Dinge bis zuletzt offen, weil es das "lebende Material" ist, das mich interessiert. Wenn der Film fertig ist, interessiert er mich nicht länger. Ich werde aufgeregt bei dem Gedanken, mich mit etwas Neuem zu beschäftigen. Meine Ideen haben sich bis dahin so verändert, dass ich gar nicht mehr weiß, wer der Regisseur war. Der Film spielt in der Region, in der ich aufgewachsen bin. Da ich keine eigenen Kinder habe, verwende ich Erinnerungen aus meiner Kindheit. Das heißt aber nicht, dass ich versuche, unbedingt Ereignisse zu reproduzieren, die ich als Kind erlebt habe. (André Téchiné)