JESUS' SON

Die 70er Jahre: «Fuckhead» oder kurz FH, ein junger Mann in seinen Zwanzigern, driftet durch die Tage, damit beschäftigt, sich zuzudröhnen, zu stehlen und hier und da einen schnellen Dollar abzustauben. Diese Leidenschaften teilt er mit der schönen Michelle. Eigentlich will FH seinen Mitmenschen helfen und sie vor dem Abgrund bewahren, auf den sie zusteuern, aber das gelingt ihm oft nicht. Fast wie durch ein Wunder findet FH Erlösung. Sie kommt auf leisen Sohlen zu ihm, kaum wahrnehmbar, durch eine Reihe von Begegnungen mit seltsamen Menschen, deren Bandbreite von einem verrückten, pillensüchtigen Spitalspfleger bis zu einer halb gelähmten Frau reicht, die ihn die Liebe lehrt. Allmählich stolpert er in die Realität und in einen Job in einem Pflegeheim für alte Leute, wo er die Tiefe seines Mitgefühls für andere entdeckt und die Freude, die er dabei spürt.
Jede Geschichte zeigt eine abgeschlossene Welt, mit ihren eigenen Charakteren, mit eigener emotionaler Farbe, Rhythmus und Stil. Eine an die andere gefügt, ergeben sie eine größere Geschichte über einen Mann, der gerettet wird. Die Herausforderung für mich war, einen Weg unter seine Haut zu finden, sodass er die Geschichten und gleichzeitig die Geschichte ihn erzählt. (Alison Maclean)

Jesus' Son, episodisch und in zeitlichen Ellipsen angelegt, bis in die Nebenrollen großartig besetzt, bewegt sich souverän durch groteske Szenen und deren mitunter tragischen Ausgang. Das Lachen wird immer wieder sanft ausgebremst und der Film verliert nie den liebevollen Blick auf seine desorientierten Helden. (Isabella Reicher)