BADLANDS

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 15-jährige Holly mit ihrem Vater Ende der 50er Jahre in ein Nest in South Dakota. Sie lernt den zehn Jahre älteren Kit Carruthers kennen. Er bewundert das Mädchen aus gutem Haus, und auch Hollys Sehnsucht nach einem Leben außerhalb ihrer behüteten Welt scheint sich durch Kit zu erfüllen, zumal er wie ihr Idol James Dean aussieht. Als sich Hollys Vater der Verbindung entgegenstellt, erschießt ihn Kit, setzt das Haus in Brand und flieht mit Holly. Sie ziehen ziellos durch die «Badlands». Kit tötet mehrere Menschen, die ihnen in die Quere kommen (die Figur ist der des Killers Charlie Starkweather nachempfunden). Als er verhaftet wird, lässt er sich wie ein Held feiern und verschenkt seine Habseligkeiten als Souvenirs. Ich habe versucht, die 50er Jahre auf einem Minimum zu halten. Nostalgie ist ein mächtiges Gefühl; sie kann alles andere überlagern. Ich wollte den Film wie ein Märchen einrichten, außerhalb der Zeit, wie die Schatzinsel . Ich hoffte, dies würde unter anderem der Gewalt etwas an Schärfe nehmen und gleichzeitig das träumerische Wesen des Films erhalten. Kinderbücher sind voll mit Gewalt; Long John Silver schlitzt seiner treuen Mannschaft die Kehlen auf. Kit und Holly glauben sogar, in einem Märchen zu leben. (Terrence Malick) Badlands gibt Rätsel auf, taumelt zwischen Unschuld und Verbrechen hin und her und wird dadurch und durch die enorme handwerkliche Qualität zu einem Glücksfall von Film, der konstant die Imagination herausfordert. So wie Martin Sheen im Film landete auch der echte Charlie Starkweather auf dem elektrischen Stuhl. Aber wenn Gottes einsame Männer und entfesselte Liebespaare letztendlich hingerichtet werden oder im Kugelhagel sterben, ist das die einzige Möglichkeit, mit der die Gesellschaft auf den Wahnsinn antworten kann begreifen wird sie ihn nie. (Christian Fuchs)