BEING JOHN MALKOVICH

Craig Schwartz ist ein begabter Straßenpuppenspieler, dessen Ehe mit Lotte, einer arbeitssüchtigen Angestellten in einem Haustiergeschäft, zur Routine geworden ist. Craig nimmt einen Job bei der Lester Corporation an, einer Firma in Manhattan. Er lernt die schöne Maxine kennen, und für Craig ist das Besessenheit auf den ersten Blick. Für Maxine jedoch kommt Craig nicht in Frage. Zurückgewiesen und erniedrigt, kehrt er in sein Büro zurück. In einem Moment der Verzweiflung schließt er eine Schublade so heftig, daß ein Ordner hinter den Schrank fällt. Als er den Schrank wegrückt, wird eine versteckte Tür sichtbar. Craig zwängt die Tür auf und entdeckt einen geheimen Gang, Er klettert hinein und wird in einen dunklen, nassen Tunnel gesaugt. Dann gibt es einen Strahl von hellem Licht, und plötzlich stellt er fest, daß er den schrankenlosen Zugang zu der einzigartigen Erfahrung gefunden hat, die man hat, wenn man John Malkovich ist. Being John Malkovich, eine neue Groteske aus Amerika, spielt - im Windschatten der Coen-Brüder - eine absurde Idee bis zur letzten Konsequenz durch: Ein Puppenspieler entdeckt durch Zufall in einem Büro einen Geheimkanal, der jeden Eintretenden ansaugt und genau 15 Minuten lang in den Körper eines gelangweilten Starschauspielers (John Malkovich äs himself) wirft. Der Mime wird zur Marionette derer, die ihn "besetzen". Diese selbstreflexive Farce über die Unfreiheit des Schauspielers läuft zwar auf absolut nichts hinaus, das aber auf so absurde Art, daß man ihren drastischen Mangel an Erkenntniswert gerne in Kauf nimmt. (Stefan Grissemann)