WELLNESS

Es gibt im Kino ein paar wunderbare Filme über Leben und Arbeit der Handelsreiseneden, jener Troubadure der kapitalistischen Waren und ihrer Verbreitung. Salesman der Maysles-Brothers zählt dazu oder Clemens Klopfensteins Reisender Krieger. Ein neues komisch-absurdes und schmerzhaft-genaues Beispiel dieses kleinen Genres ist der amerikanische Spielfilm Wellness. Thomas Lindsey, Handelsreisender einer dubiosen „Wellness Cooperation“, zieht mit stoischem Gleichmut und verzweifeltem Engagement durchs Land und versucht in den Läden der Kleinstädte Gesundheitsartikel zu verkaufen, die es gar nicht gibt, Waren, an die er gar nicht glaubt. Aber das Leben zwingt ihn dieses Spiel fortzusetzen, sich selbst und andere vom Nichts zu überzeugen. Wellness ist ein kleiner, zutiefst menschlicher und intelligenter Film über die Arbeit, das Geld und das, was man menschliche Würde nennt.