KARL WIE KARLSPLATZ

Es hätte auch alles anders kommen können. Vollgepumpt mit Heroin, als Schatten seiner selbst, ein Schuss, noch ein Schuss, noch einer und noch einer und irgendwann: aus. Aber irgendwann war eine Kamera zur Hand, und statt zu fixen fotografiert er nun die Hölle, der er entkam. Karl Weisz, liebenswürdiger Underdog, just an dem Ort, der die Endstation bedeutet für viele, am Karlsplatz, Wiens berüchtigter Drogenumschlagstelle. Er fotografiert den Rausch, den Kampf, das nackte Leben. Mit dem Auge eines Entkommenen, eines Ex-Junkies, der den Thrill vermisst, eines Freundes, den seine Vergangenheit nicht loslässt, eines naiven Jungen, der vom Pulitzer-Preis träumt.