Spielfilme

EUREKA

Shinji Aoyama
J 2000
217 min
V'00

Shinji Aoyamas Geschichte vom Trauma zweier Kinder und eines Busfahrers, den einzigen Überlebenden eines blutigen Kidnappings, versucht - ohne große Worte, in genau komponierten, sepia-getönten CinemaScope-Bildern - die Folgen eines Schocks zu analysieren und in einer gemeinsamen Reise zu exorzieren. Als Western bezeichnet der Regisseur seinen Film, als stark beeinflusst von John Fords The Searchers - und wirklich spielt die weite, öde Landschaft die Hauptrolle in Eureka, einem leisen Drama, das Japans Nachkriegs-Traumata wie nebenbei in den Blick nimmt: als Bild einer instabil gewordenen Gesellschaft, einer in die Gewalt geflüchteten Welt, in der die Stille und die Langsamkeit kostbar geworden sind. Eureka bietet 220 Minuten beredte Stille, dreieinhalb Stunden drängender Langsamkeit. (Stefan Grissemann)
Die Menschen der südlichen Hauptinsel Kyushu begannen eine zentrale Rolle in meinen Überlegungen zu spielen. Ich bin dort aufgewachsen und habe Helpless dort gedreht. Die Landschaft und der Dialekt von Kyushu sind essenzielle Elemente in meinem Film. Zwei Geschichten bildeten sich heraus: Eine über den Zusammenbruch und das Gefühl der Machtlosigkeit von Menschen, die in einen Unfall verwickelt waren, und eine über Menschen, die versuchten, ihr «unterbrochenes» Leben fortzusetzen. Ich begann, die beiden Geschichten zu vereinen und im lokalen Dialekt zu
schreiben. (Shinji Aoyama)
Eureka wird zum meditativen Trip, dessen Dauer den Regisseur nicht hindert, mit erzählerischen Ellipsen zu arbeiten. Die Überlebenden einer blutigen Busentführung, der Fahrer und zwei verwaiste Kinder, tun sich zusammen, ein Cousin der beiden kommt dazu. Der Fahrer, nach einer mysteriösen Mordserie unter Verdacht, kauft einen Bus, und sie reisen durch Japan, um zu sich selbst zu kommen. Erst in den letzten Einstellungen wird das Sepia der Bilder farbig, die eigenwillige Trauma-Therapie ist vorüber, und man taucht auf wie aus einer anderen Welt, so konzentriert, so besessen von der kleinsten Geste und Gefühlsregung ist Shinji Aoyamas Film. Auf einem Festival wirkt er selbst wie die Therapie, von der er erzählt. (Peter Körte)
 

Credits
  • Koji Yakusho - Makoto Sawai
  • Aoi Miyazaki - Kozue Tamura
  • Masaru Miyazaki - Naoki Tamura
  • Shinji Aoyama
  • Masaki Tamura
  • Noboyuki Kikuchi
  • Shinji Aoyama
  • Isao Yamada
  • Shinji Aoyama
  • Takeshi Shimizu
Suncent Cinemaworks Inc.

Wild Bunch

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35 mm
col
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