DOUBLE INDEMNITY

Es ist vielleicht kein Zufall, dass den beiden wichtigsten Filmen Billy Wilders, Double Indemnity und Sunset Boulevard, reale Ereignisse und Geschichten zugrunde liegen. Beide Filme beziehen ihre große Faszination und Kraft nicht zuletzt daraus, dass gesellschaftliche Verhältnisse und politische Zusammenhänge, in authentischen inividuellen Schicksalen gespiegelt, als Ausgangspunkt für eine dramatische filmische Umsetzung ernst genommen werden. Double Indemnity basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Mallahan Cain, und erzählt einen Fall von Versicherungsbetrug, der sich in den 1920er Jahren tatsächlich ereignet hat. Eine mondäne Frau (gespielt von Barbara Stanwyk) heuert einen scheinbar harmlosen und doch mit allen Wassern gewaschen Versicherungsagenten (Fred MacMurry) an, um mit ihm gemeinsam den Mord an ihrem Ehemann zu planen und auszuführen. Doch ist Neff, der Versicherungsmann, von dieser schönen, aber kaltherzig berechnenden Frau nicht annähernd so angetan wie von dem Inspektor, der den Fall aufklären soll (Edward G. Robinson). In diesem Film, dessen hartes Schwarzweiß die Atmosphäre der Lüge, des Betrugs und der Hinterhältigkeit seiner Figuren wie auf einem Reißbrett bis ins kleinste Detail vorführt, deuten sich unübersehbare Parallelen zu den Machenschaften von Präsident Richard Nixon und seinem Gefolge an. Astrid Ofner William Marling