Dokumentarfilme

Le Cochon

SCHWEIN, DAS
Jean Eustache, Jean-Michel Barjol
FRA 1970
52 min
V'98

Um das Zeremoniell geht es in Le Cochon. Der Film dokumentiert die Schlachtung eines Schweines, die mit der Geduld und Genauigkeit desjenigen gefilmt wird, der sich nichts vom Ablauf eines Todesrituals entgehen lassen möchte (vom Einfangen des Tieres bis zur Zubereitung des Schinkens, über die Tötung, das Aufspalten des Schädels, das Abschaben der Haut, das Zerteilen). Ein exemplarisches "Dokument", obwohl Jean Eustache später, nicht ohne Bosheit, darüber sagen sollte: "Das Schwein stirbt nach fünf Minuten, wie in einem Film von Hitchcock". (Alain Philippen)

Jedesmal, wenn er einen Film machte, nannte man ihn eine "Hoffnung des französischen Kinos". Er musste sterben, und mit ihm jede Hoffnung auf einen neuen Film von ihm, damit man erkannte, dass er einer der wenigen war, die interessante Sachen machten. Als Jean starb, wurde mir endgültig klar, dass es für einen Künstler absolut keine Chance gibt, für sein Werk bei Lebzeiten anerkannt zu werden, dass die Gesellschaft ihm aber jede Möglichkeit bietet, dafür zu sterben. Ich bleibe dabei - auch wenn sein Diskurs apolitisch war: Das System hat Jean Eustache getötet. (Philippe Garrel)

Man hat immer gesagt, meine Spielfilme ähnelten Dokumentarfilmen und meine Dokumentarfilme seien spielfilmhaft. Dabei habe ich bei den Spielfilmen die Schauspieler nie improvisieren lassen, und bei den Dokumentationen habe ich nie eingegriffen. Ich habe mich immer hinter der Kamera verschanzt. (Jean Eustache)

Credits
  • Philippe Théaudière
  • Renan Polles
  • Jean-Pierre Ruh
  • Francois Carré
  • Jean Eustache
Luc Moullet, Françoise Lebrun

Mercure Distribution

16 mm
bw
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