APASSIONATE

Neapel in den 20er Jahren: Im Kino wird Amore tragico gezeigt. Michele identifiziert sich so sehr mit der Handlung, daß er seine treulose Frau tötet. In der Gegenwart: Rosa und ihre Mutter Pina hören neapolitanische Lieder, die eine Traumwelt romantischer Phantasien eröffnen. Rosas Schwester tötet ihren Liebhaber an dem Tag, als er Teresa heiratet, aber die beiden Frauen, die eine im Gefängnis, die andere in ihrem Schmerz gefangen, sehen ihn so, als würde er noch leben. Eine Prostituierte, die den Mord mitverfolgt hat, findet den Mut zu rebellieren und tötet einen Freier, bevor sie sich der Polizei stelllt. Es gibt Madonnenerscheinungen, und das Auftauchen einer neuen Figur verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Ich begann Appassionate auf einen Impuls hin zu schreiben, befeuert von meiner persönlichen Wiederentdeckung von Neapel, und ich wollte, daß es mein direktester und kommunikativster Film wird. Aber der Kern meines Interesses datiert schon eine ganze Weile zurück. Als Kind und als Teenager hörte ich neapolitanische Lieder und träumte von Neapel, obwohl ich nie dort gewesen war. Der Titel des Films soll auf die Wechselhaftigkeit der Liebe hinweisen, die Basis des Films. (Tonino De Bernardi)

In Appassionate, Tonino De Bernardis Sammlung neapolitanischer Eifersuchtsmoritaten, schießt man scharf und singt, anstatt zu reden. Mitten im Gedränge eines Straßenmarktes öffnet sich ein roter Vorhang, bevor das Leben wieder weitergeht. (Isabella Reicher)