THE LIMEY

Dave Wilson, ein tougher englischer Exsträfling kommt nach Los Angeles, um den Tod seiner Tochter zu rächen, die angeblich bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Sofort nach seiner Ankunft legt sich Wilson mit einigen der härtesten Kriminellen der
Stadt an, um Hinweise zu erhalten und herauszufinden, was tatsächlich passiert ist. Er tut sich mit Ed zusammen, einem Freund seiner Tochter, und mit Elaine, einer Schauspielerin, die ihn auf seine eigenen Fehler als Vater hinweist. Immer mehr kristallisiert sich heraus, daß der zwielichtige Musikproduzent Terry Valentine, mit dem Wilsons Tochter liiert war, in die Sache verwickelt ist. Wilson wird fast zu Tode geprügelt, von einem Hausdach geworfen und eine gefährliche Bergstraße hinuntergejagt. Schließlich hat er das Gefühl, es sei an der Zeit, selbst einmal auszuteilen. Ganz Los Angeles soll wissen, daß der "Limey" (der Brite) in der Stadt ist.

The Limey erinnert in seinem düsteren Grundton vor allem an John Boormans Point Blank und an Out, die Fernsehserie aus dem Jahr 1 978. Der Film ist Steven Soderberghs erster nach seinem Kassenerfolg Out of Sight und beweist, welch sichere Hand er mittlerweile hat. Terence Stamp als Cockney-Gangster trägt seine Rolle, den liebenswerten Psychopathen, und den Londoner Slang ziemlich dick auf, wohl bewußt als Kontrapunkt zu den Ausschnitten, die ihn selbst in Ken Loachs Poor Cow (1 966) zeigen
und die Soderbergh als akzentuierte Rückblenden verwendet. Der Film hält seine unterschwellige Kraft durch und läßt sich als leidenschaftliche Hommage an die sechziger Jahre lesen. (Jonathan Romney)