Spielfilme

VELVET GOLDMINE

Todd Haynes
USA 1998
123 min
V'98

Velvet Goldmine träumt sich zurück in die Ära des Glam- und Glitter-Rock, in die Musikszene Englands in der Mitte der siebziger Jahre, in eine Erzählung als Spurensuche. Ein Journalist wird beauftragt, das Idol seiner Jugend, einen vor Jahren verschwundenen Rockstar zu finden, wenigstens: dessen Geschichte zu rekonstruieren. Ähnlich wie Ziggy Stardust, David Bowies Kunstfigur, hat Haynes’ fiktiver Musiker auf der Bühne seinen gewaltsamen Tod inszeniert, um in neue Images, neue Identitäten abzutauchen. An Velvet Goldmine ist die simple Wahrheit abzulesen, dass Pop in erster Linie Stil, Pose, Image ist, eine wüste Melange aus Oberfläche und Simulation von Tiefe, Die Inszenierung, eine Sammlung geträumter Märchen- und Musical-Clips, nimmt diese Vorgaben ernst - und sprengt folgerichtig den Rahmen der Chronologie. (Stefan Grissemann)

Als Musical und Melodram erzählt Haynes’ Velvet Goldmine vom kurzlebigen Glanz, der nach billigem Lip gloss riecht. Er erzählt von einer kurzen Ära der Popkultur, in der es "nicht darum ging, die Wahrheit zu sagen, sondern sie gehörig aufzuputzen". Er erzählt von gefälschtem Glamour und dem überzeugten Außenseitertum, der sich in ihm entfalten konnte. Nicht umsonst ist eines der fiktiven Hitalben, die der Film zitiert, Lipstick Traces betitelt. Wie in den gleichnamigen Essays des US-Journalisten Grell Marcus werden auch in Velvet Goldmine historische Phänomene übereinandergelegt, zu einer eigentümlich oszillierenden Sammlung von Archetypen. (Claus Philipp)

Credits
  • Jonathan Rhys-Meyer
  • Toni Collette
  • Ewan McGregor - Joe
  • Todd Haynes
  • Maryse Alberti
  • Peter Lindsay
  • James Lyon
  • Carter Burwell
  • Christopher Hobbs
  • Sandy Powell
Zenith Productions Ltd.

Goldywn Films

Constantin-Film
35 mm
col
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