Spielfilme

SOME CAME RUNNING

VERDAMMT SIND SIE ALLE
Vincente Minnelli
USA 1958
134 min
V'98

James Jones' Mammutroman Some Came Running wurde von den Drehbuchautoren John Patrick and Arthur Sheekman auf 137 Minuten zusammengestutzt. Frank Sinatra spielt Dave Hirsh, James Jones' Alter ego, einen Weltkriegsveteranen, der versucht, Schriftsteller zu werden und scheitert. Mit dem leichten Mädchen Ginny Moorhead im Schlepptau kehrt er nach sechzehn Jahren, in denen er keinen Kontakt mit seiner Familie gehabt hat, in seine Heimatstadt in Indiana zurück, wo er von der sehr konservativen Bevölkerung nicht sehr freundlich aufgenommen wird. Auch seine Familie ist nicht gerade erfreut. Es dauert nicht lange, bis sich herausstellt, dass diejenigen, die sich am meisten an Daves Verhältnis zu Ginny stoßen, allen Anlass hätten, vor der eigenen Tür zu kehren. Zu seinen wenigen Freunden zählen der smarte Spieler Bama Dillert und Gwen French, eine Lehrerin, für die Dave die "Welt da draußen" verkörpert, die sie gerne erleben möchte. Angewidert von all der Heuchelei um ihn herum, ist Hirsh überzeugt, das die einzige seiner Liebe würdige Person die leichtlebige, aber ehrliche Ginny ist. Diese Beziehung endet plötzlich und tragisch, eine Tatsache, die mehrere Figuren in dem Film wieder zur Besinnung kommen lässt. (Hai Erickson)

Frank Sinatra, der schon in Fred Zinnemanns James-Jones-Verfilmung From Here to Eternity brilliert hatte, spielt den verlorenen Sohn, der in seine provinzielle Heimatstadt zurückkehrt. Gegen die Heuchelei, die sexuelle Repression und den hinterwäldlerischen Snobismus dieses Ortes nimmt sich sogar Peyton Place wie der Vatikan aus. Mit Dave Hirsh, dem unwillkommenen Heimkehrer, kommt Ginny Moorhead, eine flatterhafte Kind-Frau, deren Herz größer und zerbrechlicher ist als die Herzen aller Einwohner der Stadt zusammen. Und Dean Martin als Kartenhai und Daves bester Freund war selten so smooth wie in diesem Film. Die Subhandlung der sexuellen Unterdrückung (der Film spielt in den 40er Jahren) mag heute etwas altmodisch erscheinen, aber das Thema, das sich durch fast alle Filme Minnellis zieht, der einzelne im Kampf mit sich selbst, wird hier auf das überzeugendste abgehandelt. Überragend aber ist Vincente Minnellis Verwendung von CinemaScope. Some Came Running ist ein Film, der für die breite Leinwand prädestiniert ist. Oft scheint sie gar nicht breit genug, so weit entfernt voneinander - in doppeltem Sinne - sind die einzelnen Figuren. (Marjorie Baumgarten)

Credits
  • Dean Martin
  • Shirley MacLaine
  • Frank Sinatra
  • John Patrick
  • Arthur Sheekman nach dem Roman von James Jones
  • William H. Daniels
  • Adrienne Fazan
  • James Van Heusen (Songs)
  • Elmer Bernstein; Sammy Cahn
  • William Horning
  • Urie McCIeary
  • Walter Plunkett
MGM

Hollywood Classics Ltd.

35 mm
col
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