Dokumentarfilme

SOMAUDO MONOGATARI

WEALD, THE
Naomi Sento-Kawase
J 1997
73 min
V'98

Somaudo monogatari ist das Portrait älterer Leute, die in den Yoshino-Bergen in der Präfektur Nara leben. Naomi Sento-Kawase hat es nicht darauf angelegt, das Leben der Menschen zu analysieren, sie will sie nur so porträtieren, wie sie sind. Zusammengehalten von den Fragmenten einer traurigen Melodie, verbindet der Film die Einsamkeit einer alleinstehenden älteren Frau mit der Traurigkeit eines Ehepaares, das sein Kind verloren hat, und mit den Träumen der Dorfbewohner. Auch als die Menschen beginnen, aus dem Dorf wegzuziehen, um anderswo ihr Glück zu suchen, führen diejenigen, die dableiben, ihr bescheidenes Leben weiter. Sento-Kawases gründliche Recherche und ihre flexible Haltung während der Dreharbeiten stellen sicher, dass der Optimismus und der Mut dieser Menschen deren melancholische Existenz überstrahlt. Die ruhige Kameraarbeit zeigt Menschen im Sonnenlicht, einen Windstoß, der über den staubigen Boden fegt, einen Wald, der wie gemalt erscheint und Assoziationen an das alte ländliche Japan wachruft. Der Titel, so die Filmemacherin, hat einen nostalgischen Anklang. Das Schriftzeichen "soma", das die Zeichen für Baum und Berg kombiniert, wird seit Jahrhunderten für Menschen verwendet, die in den Bergen leben.

Wie in ihren kurzen Dokumentarfilmen hat Naomi Sento-Kawase jenen Menschen ein Denkmal gesetzt, die sie am besten kennt: den älteren Bewohnern der Bergregion, in der sie selbst aufgewachsen ist. Es ist der ganz und gar persönliche Zugang der Regisseurin - die sich schon auch einmal vorhalten lassen muss, sie solle nicht so viele Großaufnahmen machen, das schicke sich nicht -, der ihre Filme so außergewöhnlich und unverwechselbar macht. Kawase erweist sich immer mehr als so etwas wie eine Ethnographin im eigenen Land. (Richard Fowler)

Credits
  • Naomi Sento-Kawase
  • Naomi Sento-Kawase
  • Junko Koide
  • Naomi Sento-Kawase
Kumie

Bitters End Inc.

16 mm
col
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