SCHILDE
July
An einem Sonntag im Juli in der ländlichen Weite von Kasachstan treffen sich zwei Jungen in der Dunkelheit des Dorfkinos. Dieser geheimnisvolle Ort verspricht die einzige Abwechslung an diesem drückend heißen Nachmittag. Um auch noch die zweite Vorstellung eines indischen Bollywood-Melodrams am Abend sehen zu können, beschließen die beiden, mit dem Verkauf gestohlener Wassermelonen das nötige Geld aufzutreiben. Das Kino wird hier, wie in mehreren anderen kasachischen Filmen auch, zum Fluchtort für die jugendlichen Protagonisten: Dort können sie - zumindest für kurze Zeit - dem tristen Alltag entkommen. In seinem ersten Kurzfilm, einer liebevollen und ganz offensichtlich autobiografisch gefärbten Hommage an das Kino und die Besessenheit, die es auslösen kann, erweist der ehemalige Filmkritiker Dareschan Omirbajew, dessen ausgeprägte Vorliebe für das Werk Robert Bressons und Jean Vigos in seinen späteren Spielfilmen unverkennbar ist, ausnahmsweise dem Neorealismus seine Reverenz. (Roger Wellesley)
- Bachytschan Dschartybajew
- Marat Dosetow
Kasachfilm Studio