THE MANCHURIAN CANDIDATE (J. DEMME)
In Jonathan Demmes Remake von Frankenheimers The Manchurian Candidate ist die kommunistische Bedrohung von außen der totalitären Verschwörung von innen gewichen. Eine gnadenlos ehrgeizige Senatorin versucht, mit Unterstützung großer Konzerne und durch ein wahnwitziges Komplott ihren Sohn als Kriegshelden und Vizepräsidenten zu installieren. Bis der schwarze Major Bennett Marco, ein früherer Kampfgenosse des Politikers im Irakkrieg, eine fürchterliche Ent-deckung macht. So krude Frankenheimers Theorien von Gehirnwäsche und Kommunismus waren, so gewagt ist Demmes Inszenierung eines Amerikas als nicht enden wollender Alptraum von Geld, Medien, Gewalt und Krieg. Was 1962 noch pure Sciencefiction war die kybernetische Manipulation des Hirns , ist heute erheblich näher an der neuromedizinischen Wirklichkeit. Bruno Ganz, der den guten Forscher spielen darf, schüttelt über die Implantate den Kopf: «Das ist doch Theorie.» Aber ganz sicher ist man sich da nicht. Der Schläfer im Weißen Haus kommt am Ende selber auf seinen Wurm im Kopf und löscht sich in einem hochspannenden Ende beim Nominierungsparteitag virtuos aus. Dass man auch ohne avancierte Chirurgie einen Politikersohn zum Präsidenten abrichten und danach zum Kriegführen fremdsteuern kann, auf dass Öl- und Waffenindustrie horrende Profite einfahren, diesen Verdacht nährt die amerikanische Wirklichkeit. (Dirk Schürner)
- Denzel Washington - Ben Marco
- Meryl Streep - Eleanor Shaw
- Liev Schreiber - Raymond Shaw
- Jeffrey Wright - Al Melvin
- Kimberly Elise - Rosie
- Jon Voight - Senator Thomas Jordan
- Daniel Pyne
- Dean Georgaris nach einem Roman von Richard Condon und basierend auf den Drehbuch von George Axelrod (1962)
- Tak Fujimoto
- Christopher Newman
- Craig McKay
- Carol Littleton
- Rachel Portman
- Kristi Zea
- Albert Wolsky
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