I, A MAN

Während My Hustler im Juli 1967 am Hudson Theater lief, bat dessen Besitzerin Maury Maura um einem weiteren Warhol-Film, der im Anschluss gezeigt werden sollte, und schlug vor, dass er etwas wie I, a Woman verwenden könnte, den schwedischen Film über eine Nymphomanin, der zu Beginn des Jahres 1967 in den US-amerikanischen Arthouse-Kinos ein voller Publikumserfolg war. Warhol dachte sofort daran, I, a Man zu drehen; so berichtete Paul Morrissey: «Wir dachten, es sei einfacher, einen weiteren Film zu machen, als ins Kino zu gehen und I, a Woman zu sehen, und haben deshalb einfach den Titel verwendet.» Ursprünglich hatte Warhol Jim Morrison, den Sänger der Doors, den Nico in Kalifornien getroffen hatte, für die Hauptrolle in I, a Man vorgesehen; Nico hatte zuerst nur unter der Voraussetzung, dass Morrison mitspielt, eingewilligt, bei dem Film mitzumachen.1 Doch Morrisons Manager legte sein Veto gegen diesen Plan ein und, Nico tauchte mit Tom Baker, einem Berufsschauspieler und Freund von Morrison, aus Los Angeles auf. I, a Man ist als Abfolge sexueller Begegnungen zwischen seinem Star und einer Reihe verschiedener Frauen, einschließlich Nico, Ultra Violet, Ingrid Superstar und Ivy Nicholson, konstruiert. Die besondere Art des Nicht-Spielens, die Warhols Stil forderte, gelingt Tom Baker, wahrscheinlich aufgrund seiner Erfahrungen als professioneller Schauspieler, eher nicht; im Film stammen die besten Darbietungen von den nicht-professionellen Stars, mit denen er schläft. Callie Angell, «The Films of Andy Warhol: Part II», Whitney Museum of American Art, N.Y. 1994 Übersetzung von Dagmar Fink