Spielfilme

GHOST DOG - THE WAY OF THE SURAMAI

Jim Jarmusch
USA 1999
116 min
V'99

Ghost Dog ist Brieftaubenzüchter, Profikiller und selbsterlesener Samurai. Als solcher steht er mit seinem Meister und Auftraggeber, einem Mafioso, der ihm einmal das Leben rettete, in einem unverbrüchlichen Treueverhältnis. Als der Mafiafamilie ein Fehler unterläuft, glaubt sie, ihren Auftragnehmer in Sachen Mord eliminieren zu müssen. Ghost Dog ist eben nicht nur ein Killer, sondern auch ein ausgebildeter Krieger. Dem ist die Mafia nicht gewachsen. Doch auch er manövriert sich in eine tödliche Sackgasse, er kann das Treueverhältnis, das Herr und Vasall verbindet, nicht brechen. Jarmusch erzählt die simple Geschichte linear auf ihr zwangsläufiges Ende zu. Er erzählt sie scheinbar simpel, doch sie erweist sich als voll von erstaunlichen Subroutinen, Kleinstgeschichten und verblüffenden Einfällen. Der Film ist voll von wundersamen Charakteren mit merkwürdigen Hobbys - immerhin kann man auf einem Dach nicht nur Tauben züchten, sondern auch eine kleine Segelyacht bauen. Vor allem ist Ghost Dog aber ein Film über die Kunst des Lesens - wobei die zwischengeschalteten Schrifttafeln mit den Anweisungen des Samurai die Erzählweise des Stummfilms zitieren. Stummgeschaltet sind auch absurd gewalttätige Zeichentrickfilme, denen die Mafiosi in stummer Bewunderung ständig im Fernsehen folgen. Naturgemäß lassen die Samurai-Exzerpte manchmal an die üblichen Rezepte östlicher Lebenshilfe denken, Jarmuschs Film ist eben auch in dieser Hinsicht ein ausgesprochen literarischer, schriftgläubiger Film. Und selbst die immer wieder fliegenden blöden Tauben erscheinen im Sound der absolut hinreißenden Drum'n'Bass-Musik von RZA grandios. (Brigitte Werneburg)
 

Credits
  • Forest Whitaker - Ghost Dog
  • John Tormey - Louie
  • Cliff Gorman - Sonny Valerio
  • Jim Jarmusch
  • Robby Müller
  • Chic Ciccolini III
  • Jay Rabinowitz
  • RZA
  • Ted Berner
  • John Dünn
Plywood Productions

Le Studio Canal +

Stadtkino Filmverleih
35 mm
col
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