Dokumentarfilme

CHANTAL AKERMAN PAR CHANTAL AKERMAN

Chantal Akerman
FRA 1996
64 min
V'97

Das Apartment von Chantal Akerman in Brüssel: Als erstes kommt ihr Hund ins Bild, dann sie selbst. Sie setzt sich, zündet sich eine Zigarette an und beginnt zu sprechen: "Eines Tages traf ich Janine Bazin und André S. Labarthe. Sie fragten mich, ob ich einen Beitrag für ihre Fernsehreihe Cinéastes de notre temps machen wolle." (Akerman betont absichtlich den früheren Namen der Serie, die heute Cinéma de notre temps heißt.) "Ich sagte: 'Warum nicht?' Ich machte mehrere Vorschläge, aber alle diese Regisseure waren schon vorgestellt worden. Als eine Art provokanten Scherz schlug ich dann vor, einen Film über mich selbst zu machen. Sie meinten, das sei eine gute Idee. Ich sagte zu mir selbst: 'Wenn ich eine Cinéastes-de-notre-temps-Episode über mich selbst als eine Filmemacherin unserer Zeit machen will, dann muß es eine Art Selbstporträt sein, in dem ich durch Ausschnitte aus meinen Filmen spreche. Ich zeige die Ausschnitte ohne Kommentare und ohne Kontext wie rushes nach einem Drehtag.' Janine und André waren nicht glücklich damit. Sie dachten, ich sollte etwas über meine Filme sagen und sie nicht für sich selbst sprechen lassen. Damit begannen die Probleme." Akerman schrieb einen langen Brief mit ihren Ansichten über Film, das Filmemachen und das Anschauen von Filmen. Sie liest diesen Brief laut vor, mehr und mehr aufgeregt.

Was aus dieser unkonventionellen Inszenierung ensteht, ist das sehr witzige, sehr persönliche und sehr sorgfältige Bekenntnis einer überaus intelligenten Filmemacherin. Akerman greift auf ihre ursprüngliche Idee zurück und lässt ihre Filme für sich sprechen. Sie nimmt Ausschnitte aus ihrem reichen Filmschaffen und montiert sie so, dass sie Teil eines ganz neuen Films werden. (Beverly Berning)

Credits
  • Chantal Akerman
  • Raymond Fromont
  • Xavier Vauthrin
  • Claire Atherton
AMIP

Doc & Co

Video (Betacam SP)
col
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