Paul Fejos

THE BILO/FUNERAL CEREMONY IN MADAGASCAR

Paul Fejos
DK 1935, 1936
10 min
V'04

Drei Beispiele von ethnologischen Filmen, die von Fejos Kameramann Rudolf Frederiksen während seiner Expeditionen auf Madagaskar und in Indonesien entstanden sind. In der deutschen Version von En handfull Ris bildet die Geschichte des Paares aus Siam ebenfalls den Kern des Films. Doch der Tenor ist ein vollkommen anderer als in der schwedischen Version. Auf seiner ersten Expedition, die ihn nach Madagaskar führte, drehte Fejos 1935/36 eine Serie von Dokumentarfilmen, die unter dem Titel Svarta Horisonter zusammengefasst werden. Alle diese Filme wurden stumm aufgenommen, Kommentar und Musik später hinzugefügt. Die Filme widmen sich jeweils einem Thema. Dance Contest in Esira stammt aus dieser Serie, The Bilo gehört zu ihrem Umfeld. In The Bilo öffnet eine Trickblende den Blick ins Reich des Fremden, aber indem wir schauen, sind wir sogleich mittendrin: In breiter Front kommen aus der Tiefe des Bildes in voller Breite mehrere Reihen von mit Speeren bewaffneten Tänzern frontal auf uns zu, in deren Mitte ein in weiße Tücher gehüllter Leichnam getragen wird. Der Tote – es handelt sich um den verstorbenen Häuptling der Antandroy – tanzt mit. Dies ist der Auftakt zu seinem Begräbnis und, wie uns der Kommentar versichert, « in Madagascar a funeral is a happy event, and that of a chief, especially a wealthy one, doubly so.» Der Film zeigt eines nicht: die Bestattung des Toten. Er endet mit einem Schwenk über das fertige Grabmal, einen Kreis, von großen Felsbrocken bedeckt, dessen äußerer Rand mit den Hörnern der getöteten Rinder geschmückt ist. (Werner Petermann)

Credits
  • Rudolf Frederiksen
  • Petersen & Poulsen
Nordisk Film Co
16 mm
bw
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