Federico Veiroj

Federico Veiroj
Regisseur von
ASÍ HABLÓ EL CAMBISTA

Mit gerade drei Langfilmen und einer Hand voll kurzer Arbeiten ist es dem uruguayischen Regisseur Federico Veiroj gelungen, innerhalb weniger Jahre ein ganz und gar unverwechselbares, faszinierendes filmisches Oeuvre zu realisieren. In Montevideo geboren und aufgewachsen zählt Veiroj zu einer kleinen Gruppe von Cinephilen, deren Heimat die dortige Cinémathèque war, ein Ort, der nicht zufällig in Veirojs zweitem Film LA VIDA ÚTIL eine zentrale Rolle spielt. Aber die umfassende und kenntnisreiche Liebe zum Kino ist für Veiroj alles andere als cineastischer Selbstzweck, sondern vielmehr Quell eigenständiger, oftmals komischer und mechanischer, zugleich höchst lebendiger und origineller Erzählungen. Filmische Erzählungen, die von jenen Widersprüchen handeln, in die sich ein Mensch verstrickt, der versucht, ein eigenes nützliches und geglücktes Leben zu erfinden. Ob der 13-Jährige, verwirrte und frühreife jüdische Teenager Bregman in ACNÉ (2007), der arbeitslose Filmvorführer Jorge in LA VIDA ÚTIL (2010), der aus dem Kino der Cinémathèque ins Leben aufwacht, oder der 35-Jährige Tamayo in Veirojs neuestem Film EL APÓSTATA (2015), ein komischer, verstockter Don Quijote im Kampf gegen Kirche, Familie und Autorität, sie alle sind in Veirojs wunderbarer und subtiler filmischer Arbeit brothers in arms im Ringen um ein sinnhaftes und glückliches Leben. Ungewöhnliche Figuren und Zeugen eines ebenso altmodischen wie zugleich utopischen Kinos, das im Rahmen der kommenden Viennale erstmals in seiner Gesamtheit zu sehen ist. Filme (Auswahl): 31 DE DICIEMBRE (1996, short), TOO MUCH DIVING (2000, short), 50 AÑOS DE CINEMATECA URUGUAYA (2003, short), ACNÉ (2008), LA VIDA ÚTIL (2010), EL APÓSTATA (2015), BELMONTE (2018).