Spielfilme

LA VIE DE JÉSUS

LIFE OF JESUS, THE
Bruno Dumont
FRA 1996
96 min
V'98

Den einzigen Spaß, den sich eine Gruppe Teenager in einer nordfranzösischen Kleinstadt leistet, ist mit dem Moped durch die Gegend zu düsen und arabischstämmigen Familien rassistische Sprüche hinterherzuschreien. Der arbeitslose, von epileptischen Anfällen geplagte Freddy ist der Kopf der Bande und rastet aus, als sich der junge Araber Kader für seine Freundin Marie interessiert. Der auf diversen Festivals ausgezeichnete Film um die haltlose Jugend aus der Heimatstadt des Regisseurs Bruno Dumont beobachtet mit distanzierter Kamera, in ruhigem Tempo seine wortkargen Protagonisten, die zum Teil von Laien gespielt werden, und deren Gewaltausbrüche. Dumont lässt dabei der trostlos-schönen Landschaft viel Raum. (Frauke Hanck)

La Vie de Jésus ist kein Film, den man auf den ersten Blick "mag". Wenn die Jungen nach ihren langen Mopedfahrten die Helme abnehmen, dann ist aus ihren Gesichtern nichts abzulesen. Bruno Dumont missbraucht diese leeren Blicke weder als Metapher noch als Anklage gegen "die Umwelt". Es ist vor allem eine Geschichte über das, was Leute tun, wenn sie nichts zu tun haben. Die Jungen in dem Film sind in keiner Weise hart oder wild, noch sind sie "Rebellen ohne Grund". Sie sind weder smart noch hübsch oder "in" genug für diese Art von filmischem Symbolismus, Das einzige, das sie leidenschaftlich betreiben, sind ihre Mopedrunden durch die grünen und schwarzen Felder, zurück in die Stadt und durch die Stadt, und selbst diese Schleife liest sich mehr wie eine große ausgebeulte Null. Der Film ist wie eine Geschichte über Gott, erzählt von Leuten, die sich nie gefragt haben, was sie eigentlich von Gott wollen. (Lyall Bush)

Credits
  • David Douche
  • Marjorie Cottreel
  • Kader Chaatouf
  • Bruno Dumont
  • Philippe Van Leeuw
  • Eric Rophé
  • Guy Lecorne
  • Richard Cuvillier
  • Frédérique Suchet
  • Nathalie Raoul
3B Productions

Celluloid Dreams

35 mm
col
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