Spielfilme

SLAM

Marc Levin
USA 1997
100 min
V'98

Slam - das ist eine dem Rap verwandte Wort-Poesie, bei der die in Worte gefassten Gefühle mit großer Impulsivität herausgeschleudert werden. Eine Performance, die viel mit Improvisation einerseits und konzentrierter intellektueller Disziplin andererseits zu tun hat. Und außerdem gibt sie der Sprache ihren schönsten Sinn zurück: Freiheit. Wahrhaftigkeit pulsiert in jedem der Bilder von Slam. Marc Levins dokumentarischer Scharfblick und sein Gefühl für die authentischen Momente einer Szene garantieren sie. Er weiß genau, wie weit er gehen kann und wann er sich zurückziehen muss. "Dodge City" wird der Stadtteil von Washington, D.C. genannt, in dem sich die Gangs gegenseitig bekriegen. Dort wohnt Ray Joshua (Darsteller Saul Williams schrieb seine Texte selbst), ein talentierter Rapper und Poet, der von der Polizei wegen Besitzes einer geringfügigen Menge Drogen verhaftet wird. Ray findet sich in den unerbittlichen Mühlen der Justiz wieder und landet im Gefängnis. Für Ray wird die "spoken word poetry" buchstäblich zur unblutigen Waffe im Überlebenskampf. Als sich die beiden rivalisierenden Häftlingsgangs im Hof einen brutalen Krieg liefern, lässt Ray seinen Zorn über die Gewalt raus in einem faszinierenden Slam-Wortschwall von so realistischer poetischer Kraft, dass selbst die hartgesottenen Knastbrüder wie vom Donner gerührt sind. Für Ray werden diese großen Slam-Minuten zum entscheidenden Wendepunkt, weil sich einer der beiden Gangleader für seine Bewährung einsetzt. Dieser Hopha ist der einzige, der Rays Talent und Kunst erkennt und anerkennt. Und noch eine Person wird wichtig für Ray: die schwarze Sozialarbeiterin Lauren. Sie bestärkt Ray in seiner Arbeit. Es beginnt eine Romanze, die auch jenseits der Knastmauern nicht zu Ende sein wird. Denn als Ray rauskommt, hat er begriffen, dass Rache den tödlichen circulus viciosus nicht aufhalten kann. (Frauke Hanck)

Credits
  • Saul Williams
  • Sonja Sohn
  • Bonz Malone
  • Marc Levin
  • Richard Stratton
  • Sonja Sohn
  • Saul Williams
  • Mark Benjamin
  • Emir Lewis
  • Paul Miller (i.e. DJ Spooky)
Off Line Entertainment Group

Trimark Pictures

Filmladen
35 mm
col
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