Retro

SANS SOLEIL

Chris Marker
FRA 1982
100 min
V'07

Und Ausschnitte aus Le Fond de l’air est rouge und Le mystère Koumiko . Mit einer Lecture von Jean-Pierre Gorin. Chris Markers Film handelt von so vielen Bildern, dass man nie wissen kann, ob man von seinen Haupt oder seinen Nebenströmen bewegt wird. Ein polyfones Werk, dessen Besonderheit die Verbindung von Bild und Sprache ist, oder besser von Bildfolgen und gesprochenen Satzfolgen. Beides, Bildmontage und begleitender Text, bewegen sich scheinbar unabhängig voneinander auf radikal getrennten Wegen, gelegentlich nur synchron, immer aber in der größtmöglichen Autonomie. Schöne, frei erzählende, reflektierende, beschwörende Sprache parallel zu ganz und gar filmischen Gesetzen gehorchenden Montagesequenzen ungewöhnlich erregender Bilder. (…) Die Sprache ist hier nicht Kommentar wie im Dokumentarfilm oder Fernsehfilm. Die Bilder sind keine Beweisstücke für „Aussagen“ oder „Handlung“, sondern immer wieder absolute Bildsprache. Bei diesem Verfahren entsteht ein ganz unerwarteter Eindruck: Der Film ist etwas Drittes, ist nicht die Summe von Bild und Sprache, sondern er entsteht zwischen diesen von den Sinnen wahrnehmbaren Ereignissen. Film ist etwas Unsichtbares, Unhörbares, ein Phänomen der Interferenz von Bildern und Sätzen, wie ich das in dieser reinen Form nie gesehen habe. (Edgar Reitz) Lesen Sie weitere Beiträge zu diesem Film und zur Retrospektive 2007 in der VIENNALE-Publikation Der Weg der Termiten. Beispiele eines Essayistischen Kinos 1909–2004.

Credits
  • Sandor Krasna
  • Michel Krasna
  • Chris Marker
  • Modest Mussorgskij (Thema)
  • Jean Sibelius («Valse triste»
  • bearbeitet von Isao Tamita)
  • Hayao Yamaneko
Argos Film
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35 mm
bwcol
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