Spielfilme

SAIKAKU ICHIDAI ONNA

LIFE OF OHARU, THE
Kenji Mizoguchi
J 1952
133 min
V'98

In der Gegend eines verlassenen Tempels in Nara werben Prostituierte der untersten Klasse um ihre Kunden. Eine der ältesten ist Oharu, deren glückloses Leben im Mittelpunkt der Geschichte steht. Oharu geht in den Tempel, um die zahlreichen Rakan-Statuen zu betrachten. In manchen Gesichtern erkennt sie die Züge ihrer früheren Liebhaber: Der erste Mann in Oharus Leben war ein Samurai ärmlicher Herkunft; aus Liebe zu ihr, die damals als Dreizehnjährige im Palast diente, hatte er gegen die Vorschriften verstoßen und sich privat mit ihr getroffen. Zur Strafe wurde er enthauptet, und Oharu musste mit ihrer Familie die Stadt verlassen. Einige Jahre später nahm sie an einer Tanzaufführung teil. Ihre Schönheit erregte Aufsehen, und sie wurde einem großen Fürsten des Shogunats als Mätresse zugeführt. Als sie ihrem neuen Herrn jedoch schon nach einem Jahr den ersehnten Nachfolger gebar, zog sie sich die Eifersucht der anderen Konkubinen zu. Oharu hatte keine andere Wahl, als sich ins Freudenviertel zurückzuziehen. Mehrere Schicksalsschläge ließen sie schließlich auf die unterste Stufe absinken, zu den billigsten Straßenmädchen. Eines Tages wird Oharu überraschend in das Haus des Fürsten gerufen: Ihr Sohn hat mittlerweile den Palast geerbt. Doch Oharus Vergangenheit bleibt der fürstlichen Umgebung nicht verborgen.

Jahrelang hatte Mizoguchi den Wunsch, Saikaku ichidai onna zu verfilmen; mit diesem Projekt versuchte er, dem Nachlassen seines Erfolges entgegenzuwirken. Als er seine Idee der Shochiku-Produktionsgesellschaft vorschlug, lehnte diese sie jedoch ab. Mizoguchi wechselte daraufhin zu Toho, wo er diverse josei-eiga (Frauenfilme) drehte. Es dauerte mehrere Jahre, bis er ein Studio - Shintoho - fand, mit dessen Unterstützung er Saikaku ichidai onna realisieren konnte. (...) Saikaku ichidai onna ist ein meisterhafter Film, der nicht nur die zahlreichen unterschiedlichen sozialen Milieus der Tokugawa/Edo-Zeit schildert, sondern möglicherweise die beste Umsetzung von Mizoguchis Lieblingsthema darstellt: der Opferung der Frau, besonders im feudalen Japan. In jener Zeit wurden Frauen von ihren Vätern und Ehemännern als Leibeigentum betrachtet. Über ihr Leben selbst zu entscheiden, war ihnen verboten; sie waren ganz den strengen Pflichten unterworfen, die man ihnen auferlegt hatte. (Beverley Bare Buehrer)

Credits
  • Kinuyo Tanaka
  • Hisako Yamane
  • Toshiro Mifune
  • Yoshikata Yoda nach der Erzählung Koshoku ichidai onna von Saikaku lhara (1686)
  • Yoshimi Hirano
  • Masakazu Kimitani
  • Toshio Goto
  • Ichiro Saito
  • Hiroshi Mizutani
  • Isamu Yoshii
  • Yachiyo Inoue
Shintoho (nicht mehr existent)

Toho International Co. Ltd.

35 mm
bw
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