IL RITORNO DEL FIGLIO PRODIGO - UMILIATI

Il ritorno del figlio prodigo setzt ein, wo der vorige, Operai, contadini , endete. Der Krieg ist überstanden, die verlorenen Söhne kehren zurück, es ist eine Lust zu spüren zum Wiederaufbau, ein Verlangen, die Erde aufs Neue zu bearbeiten. Der Nachkrieg also, nach der Befreiung vom Faschismus, nach einem unsagbar harten Winter. Unsagbar ist aber nichts in dieser Geschichte, es muss, im Gegenteil, alles gesagt werden. Von der brutalen Ernüchterung vor allem, die kommt, als die Beamten aus der Stadt eintreffen und den Dörflern ihr Recht erklären und weshalb es keinen Fleck geben kann auf der ganzen Welt, der nicht Eigentum ist und einem gehören muss und sei es dem Staat persönlich. Und wieso, dies die bitterste Lektion von allen, dieses Eigentum nichts zu tun hat mit der Beziehung zum Land und zum Boden und zu der Arbeit, die man geleistet hat, um es fruchtbar zu machen. (Fritz Göttler) Il ritorno del figlio prodigo und Umiliati , dem Diptychon von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, liegt der Roman «Le donne di Messina» zu Grunde, die Geschichte einer Dorfgemeinschaft, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von Menschen aus verschiedenen Regionen Italiens gegründet wurde und mittlerweile wieder aufgelöst ist. Aber für den Plot eines Buches haben sich Straub und Huillet noch nie sonderlich interessiert. Ihre Arbeit besteht immer darin, Spannungen herauszufiltern, und zwar im doppelten Sinn des Wortes: durch Gegenüberstellungen von Gedanken und unterschiedliche Sinneseindrücke. Während Il ritorno del figlio prodigo noch einmal die Gemeinschaft in ihrer Selbstdarstellung in Szene setzt, greift Umiliati die Kapitel heraus, in denen sie brutal mit der Außenwelt konfrontiert ist mit den Gesetzen von Ökonomie und Politik: der Krieg ist zu Ende, Republik und Wirtschaftswunder sind in vollem Gange. (Jacques Rancière)