Spielfilme

OINARU GENEI

GREAT ILLUSION
Kiyoshi Kurosawa
J 1999
95 min
V'99

Haru, ein wenig über 20, betreibt mit einem Freund eine kleine Musikproduktionsfirma und ist vom Leben enttäuscht. Seine Freundin Michi arbeitet in einem Postamt. Sie stiehlt manchmal Pakete und stapelt den Inhalt in ihrer Wohnung. Haru und Michi kennen sich seit einem Jahr, sie lieben einander, aber die Sache steht nicht gut. Kleine Dinge stellen sich zwischen die beiden. Haru kauft einen Hund, und als er beschließt, ihn wegzugeben, wird die Situation in der Beziehung angespannt. Michi möchte wegfahren, aber sie stellt fest, daß ihr Paß abgelaufen ist. Sie kehrt zu Haru zurück, der sich in der Zwischenzeit einer Straßengang angeschlossen hat. Eine Geschichte von zwei Menschen, die einander lieben, endet immer mit der Befriedigung von sexuellen Wünschen oder mit der Eingliederung der beiden in eine Institution namens "Familie". Stimmt es tatsächlich, daß die Liebe keine anderen Konsequenzen anbieten kann? Vielleicht nicht. Das war mein Gedanke und er führte für mich dazu, diesen Film zu machen. Für die beiden Menschen, die die Ehe und Kinder ablehnen, wird die Liebe zum Unglück. Aber sie versuchen, ihre ewige Liebe zu leben, auch wenn sich das als große Illusion herausstellt. (Kiyoshi Kurosawa)
Kurosawa treibt seine wortkargen Helden durch eine anonyme Stadt des Jahres 2005, durch ein Leben, aus dem man verschwinden könnte, ohne daß es groß auffiele. Er skizziert ungerührt, mit Lust an subtil unwirklichen Bildern, eine von entfremdeter Arbeit und Gewalt gezeichnete Welt, eine Stadt aus Glas und Metall, in der der Müll und der Tod nicht mehr voneinander zu trennen sind. Wie bei Takeshi Kitano bleibt auch bei Kurosawa nur das Meer als Fluchtpunkt, als letzter utopischer Ort. (Stefan Grissemann)
 

Credits
  • Shinji Takeda - Haru
  • Miako Tadano - Michi
  • Kiyoshi Kurosawa
  • Takanide Shibanushi
  • Nobuyuki Kikuchi
  • Masahiro Onaga
  • Dai Soma
  • Chie Matsumoto
The Film School of Tokyo

Euro Space

35 mm
col
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