Dokumentarfilme

A HOUSE IN JERUSALEM

Amos Gitai
Israel, FRA 1998
90 min
V'99

1978 drehte Amos Gitai einen bemerkenswerten Dokumentarfilm, der einfach Bäit (House) hieß. Es war einer in einer Reihe von Filmen des Regisseurs, die sich mit der Situation der Palästinenser in Israel beschäftigten, und von denen jeder - ohne zu predigen und mit großer Einfühlsamkeit - von der Situation dieser "unerwünschten" Menschen berichtete. Im Mittelpunkt von House stand ein altes Haus, das den arabischen Besitzern weggenommen worden und an Israeli übergeben worden war. Die Palästinenser, so Gitai, wurden "im eigenen Land enteignet". Für A House in Jerusalem kehrt Gitai zum selben Haus und zu dessen ursprünglichen Besitzern zurück. Er geht die Straße, die Dor Dor Vedorshav Street im östlichen Jerusalem, entlang und interviewt die jetzigen Bewohner dieser wohlhabenden Nachbarschaft, darunter einen Archäologen, und webt die Bilder von alten und neuen Anrainern zusammen, sorgfältig choreographiert und im charakteristischen Stil seiner besten Dokumentarfilme. Gitai gelingt eine Art Archäologie eines Ortes, indem er die Vergangenheit und die Gegenwart dieses Ortes verbindet. Mit A House in Jerusalem schafft er er das intelligente und erhellende Porträt nicht nur einer Straße und einer Stadt, sondern eines ganzen Landes. Zurückgenommen und kontrolliert, ist der Film abwechselnd bewegend, tragisch und verhalten zornig. Ein Film über die Politik und die Geographie des Eigentums. (Gerwin Tamsma)
A House in Jerusalem zieht eine Reihe von konzentrischen Kreisen rund um das Haus und um die Nachbarschaft und unterstreicht die instabile Situation der Israeli, die hierherkamen, um dieses Viertel von Jerusalem zu okkupieren. Die einzige Konstante ist das anhaltende Leiden der  enteigneten Palästinenser, die zu Fremden im eigenen Land, zum Spielball einer anhaltend unsinnigen Politik geworden sind. "Etwas zu sehen, was einem gehört und was man nicht betreten kann ... Es gibt keine Worte, um so etwas zu beschreiben", sagt einer von ihnen, Herr Dejani, am Ende des Films vor dem Haus, in dem er geboren wurde und in dem er nicht mehr leben darf, weil "die Umstände" es nicht zulassen. (Claude Chenal)
 

Credits
  • Amos Gitai
  • Nurith Aviv
  • Michel Kharat
  • Nili Richter
  • Rüben Korenfeld
Agav Hafakot

Jane Balfour Films Ltd.

Video (Betacam SP)
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