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LE GOUT DES AUTRES

LUST AUF ANDERES
Agnes Jaoui
FRA 2000
112 min
V'00

Agnes Jaouis Debütfilm brach in Frankreich alle Rekorde: Bisher begeisterten sich weit über drei Millionen für die intelligente Wortkomödie voller Witz und verborgener Wahrheit. Ganz beiläufig erzählt sie vom Leben in der Provinz - schön und schrecklich zugleich, ein Kinojuwel, das man lieben muss. Le gout des autres ist so etwas wie die französische Variante von American Beauty mit Spaß an geschliffenen Dialogen und ironischem Blick auf die Bourgeoisie und die Nouveaux Riches. Zu dieser Spezies gehört der Unternehmer Castella. Er verfügt über Reichtum, aber nicht über Bildung. Und Kultur ist ihm so fern wie der Mars. Nur widerwillig erklärt er sich bereit, mit seiner Gattin eine Theatervorstellung des Klassikers Eerenice zu besuchen. Und verliebt sich in die nicht gerade jugendliche Hauptdarstellerin, die ihm in der Folge Englischunterricht gibt - passenderweise im «English Tea Room». Die Annäherung erfolgt allerdings eher stockend. Um diese zwei Figuren herum knüpft Jaoui ein Netz von Beziehungen: Da sind Castellas Chauffeur und Bodyguard, die beide mit einer sinnenfrohen Kellnerin schlafen, die ihr karges Budget durch kleine Drogendeals aufbessert, seine anstrengende Frau, die Verwandte und Bekannte mit ihrem Einrichtungstick nervt und am liebsten die Welt mit Blümchentapeten, -kissen und -teppichen dekorieren würde, und der elitäre Theaterklüngel, der sich liberal und offen geriert.
Niemand fühlt sich so richtig wohl in seiner Haut; der Geschmack der anderen ist fremd und irritierend, manchmal aber auch inspirierend. Jaouis Helden sind ganz normale Alltagsfiguren, die unvermittelt kleine Aus- und Aufbrüche wagen, die in Liebe, Freundschaft, Familie oder Arbeit um Positionen kämpfen. Es sind liebenswerte Jedermanns, die lügen, lachen und weinen und eigentlich nur eins möchten: glücklich sein. Und diese komplizierte Aufgabe lösen sie mit unterschiedlichem Erfolg. Zum Schluss sind sie uns allen ans Herz gewachsen mit ihren Schwächen und Stärken.
(Margret Köhler)
 

Credits
  • Anne Alvaro - Clara Devaux
  • Jean-Pierre Bacri - Castella
  • Brigitte Catillon - Beatrice
  • Alain Chabat - Deschamps
  • Agnes Jaoui
  • Jean-Pierre Bacri
  • Jean-Paul Dumas-Grillet
  • Dominique Gaborieau
  • Jean-Pierre Duret
  • Herve De Luze
  • Jean-Charles Jarrell
  • Francois Emmanuelli
  • Ann Dunsford-Varenne
Telema

Pathé International

Tobis StudioCanal
35 mm
col
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