Dokumentarfilme

CHECK THE CHANGES

Marc Huraux
FRA 1989
85 min
V'99

You only hear Jazz on television when a crime comes on. (Lester Bowie)
Das ist es, was sich geändert hat: In der amerikanischen Jazzszene 1989, als der Film gemacht wurde, ist der Jazz salonfähiger geworden. Die größte Änderung ist, daß Jazz heute, sogar in den USA, die "afroamerikanische Erfahrung" genannt wird. Er ist nicht länger die Musik der community, dort hat ihn der Rap verdrängt. Der Rap ist die Musik der jungen Leute aus dem schwarzen Ghetto. Andere Dinge haben sich nur wenig verändert: die Ghettos und der Überfluß an Drogen. Was sich noch gravierend geändert hat, ist, daß immer mehr Einwanderer aus der sogenannten "dritten" Welt in New York ihr Glück versuchen, mehr als je zuvor. Check the Changes.
Die Be-Bopper nannten die Harmonie- oder Akkordwechsel "Changes". Darauf bezieht sich der Titel, nicht nur auf die Änderungen, die es in jeder Gesellschaft gibt. Ich erinnere mich, daß Archie Shepp einmal sagte: "Jazz ist amerikanische Realität. Der Jazzmusiker ist wie ein Reporter, ein Ästhetik-Journalist Amerikas." Damals hatte der Jazz seine "Changes" überwunden, seine füheren harmonischen Grundlagen. Die Be-Bopper waren auf der Suche nach wirklichen Veränderungen, Veränderungen in der Realität. Aber wo stehen wir heute? Was hat sich auf den Straßen, in den Köpfen, in den Noten und in den Grooves getan? Als ich diesen Film drehte, habe ich mich auf die "tägliche" Jazzszene konzentriert, die, die vom Jazz leben muß. Was bleibt von der offiziellen "Feier" des Jazz, die von Hollywood bis zum Kongreß vorherrscht? Wie tief kann man durch die "Jazzerfahrung" in die amerikanische Realität vordringen? Wie viele Grenzen kann man dabei überschreiten? Wie viele Barrieren öffnen sich dadurch? (Marc Huraux)
 

Credits
  • Santi Debriani
  • Jerry Gonzales
  • David Fiuczynski
  • Sun Ra
  • Marc Huraux
  • Richard Copans
  • Julien Cloquet
  • Marc Huraux
Les Films d'lci

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35 mm
col
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