FÜNFZIG JAHRE CHILENISCHER FILM
2023 jährt sich General Pinochets Putsch in Chile zum 50. Mal; mit der Militärdiktatur begann eine Schreckensherrschaft, die den kreativen Impuls ganzer Generationen in unterschiedlicher Weise prägte. Doch nicht dieser so denkwürdige wie traurige Jahrestag ist Grund für dieses Programm. Es soll vielmehr den Reichtum und die Vielfalt des chilenischen Filmschaffens der vergangenen Jahrzehnte bezeugen, das durchdrungen ist von ideologischen Beweggründen, gesellschaftlichen Erfahrungen und geteilten Erinnerungen. Wir präsentieren Filme renommierter Persönlichkeiten, zeigen weniger bekannte Arbeiten bekannter Filmemacher:innen, stellen viele weitere Werke vor, die es endlich zu entdecken gilt. Im Zusammenklang mit der diesjährigen Retrospektive des Werkes von Raúl Ruiz ergibt diese facettenreiche Schau eine Referenz nicht nur für das lateinamerikanische, sondern auch für das formal avantgardistische Kino. Sie bietet darüber hinaus die Gelegenheit, Übereinstimmungen, Parallelen und Korrespondenzen zu entdecken.
In Anwesenheit von Valeria Sarmiento und Ignacio Agüero (Filmschaffende) sowie Dominga Sotomayor und Haden Guest (Kurator:innen).