ZANGIKU MONOGATARI

Zangiku monogatari entstand infolge einer Aufforderung des Shochiku-Studios, einen Film mit dem Kabuki-Schauspieler Shotaro Hanayagi zu drehen. Mizoguchi, der sich trotz der zunehmend nationalistischen Politik damals für keinen Kriegsfilm oder ähnliches entscheiden konnte, begrüßte daher dieses Angebot. Für ihn war es ein guter Ausweg, eine Serie von Filmen über das Leben der Künstler zu machen, die gewöhnlich durch eine harte Schule gehen, um das Ziel der hohen Kunst zu erreichen. Da in den traditionellen Künstlerfamilien ohnehin feudalistische Strukturen und konservative Umgangsformen üblich sind, konnte Mizoguchi direkte Konflikte mit der vorherrschenden Tendenz vermeiden. Das Drehbuch basiert auf einer Kurzbiografie des Kabuki-Schauspielers Kikugoro Onoe von Shofu Muramatsu sowie auf vorhandenem Material für ein Bühnenstück über dessen Leben.

Der Kabuki-Schauspieler Kikugoro Onoe, Träger dieses Namens in der fünften Generation, hat den Höhepunkt seines Ruhms und seiner Kunst erreicht. Sein Adoptivsohn und Nachfolger Kikunosuke führt ein verschwenderisches Leben und vernachlässigt seinen Beruf. Otoku, die Kinderfrau der Familie Onoe, ist die einzige, die sich wegen Kikunosukes Schwelgereien Sorgen macht und ihn offen kritisiert. Gerührt von ihrer Anteilnahme, verliebt Kikunosuke sich in Otoku. Doch kaum beginnen die Leute über dieses Verhältnis zu reden, wird Otoku entlassen. Kikunosuke lehnt sich gegen seine Eltern auf und geht nach Osaka, um sich dort selbständig zu machen. Otoku folgt ihm, und die beiden beginnen ein gemeinsames Leben. Nur die Schauspielerei macht Kikunosuke zu schaffen. Für seine unreife Technik erntet er den Hohn des Publikums. Von renommierten Theatern bekommt er bald keinen Auftrag mehr. So ist er gezwungen, sich seine Technik in einer kleinen fahrenden Truppe erst einmal von Grund auf zu erarbeiten, Wenn er in Verzweiflung gerät, ermuntert ihn Otoku. Als eine bekannte Gruppe in der Nähe auftritt, geht sie zu dem Schauspielleiter und bittet ihn um ein Engagement für ihren Geliebten. Die Antwort ist positiv, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie sich von Kikunosuke trennt, damit ihn sein Adoptivvater wieder als Nachfolger anerkennt. Ohne von Otokus Bemühungen zu wissen, freut sich Kikunosuke über seine neue Rolle. Er meistert die schwierige Aufgabe hervorragend und darf nun sogar in Osaka für seinen Vater spielen. Nur eines trübt seinen Erfolg: Otoku ist verschwunden, (...) Dieser Film wurde als bester Film des Jahres mit dem ersten Preis des Kultusministeriums ausgezeichnet. (Keiko Yamane)