Spielfilme

DER VERLORENE

Peter Lorre
BRD 1951
98 min
V'98

Nach dem Zweiten Weltkrieg treffen sich zwei Männer in einem Flüchtlingslager: Der Wissenschaftler Karl Rothe und sein ehemaliger Mitarbeiter Hösch. Rothe erinnert sich rückblickend an die NS-Zeit; Hösch ist Spitzel des Sicherheitsdienstes und hat ein Verhältnis mit Rothes Braut Inge. Als Rothe davon erfährt und gleichzeitig entdeckt, dass Inge seine Forschungsergebnisse an die Alliierten verraten hat, kommt es zu einer Kurzschlusshandlung: Rothe bringt Inge um. Wegen der Bedeutung seiner Forschungen wird er von den NS-lnstanzen jedoch gedeckt, der Mord wird als Selbstmord dargestellt. Rothe kann das Geschehene aber nicht bewältigen; er wird zu einem zweiten Mord getrieben; diesmal verdeckt eine Bombennacht die Spuren des Mordes. Nun, als er Hösch gegenübersteht, dem Mann, der am Anfang seines Unglücks stand, beschließt er, wieder zu töten, jetzt aber kühlen Kopfes. Mit quälender Direktheit zeichnet Lorre ein eindringliches, atmosphärisch stimmiges Porträt der Kriegs- und Nachkriegsjahre Deutschlands und der pathologischen Folgen des Nationalsozialismus. Lorre und Karl John spielen ihre differenzierte Charakterisierungskunst aus, in einem Film, der durch allegorische Details sowie ausdrucksstarke Kamera- und Montagearbeit überzeugt. (Thomas Kramer)

Der Film ist eindeutig Lorres Reflexion seiner persönlichen Motive dafür, Deutschland zu verlassen und nicht für immer zurückzukehren. Ebenso klar ist, dass er mit seiner hervorragenden Gestaltung der Hauptrolle seine Mörderrollen in so vielen anderen Filmen in eine sehr persönliche Perspektive rückt. (Tony Rayns)

Credits
  • Peter Lorre - Roderick Raskolnikov
  • Karl John
  • Helmuth Rudolph
  • Peter Lorre
  • Benno Vigny
  • Axel Eggebrecht nach einer Idee von Egon Jameson (i.e. Egon Jacobson)
  • Václav Vich
  • C.O. Bartning
  • Willy Schmidt-Gentner
  • Franz Schroedter
  • Karl Weber
Arnold Pressburger Production/National (nicht mehr existent)

Die Lupe GmbH

35 mm
bw
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