Spielfilme

RIFF-RAFF

Ken Loach
GBR 1991
94 min
V'96

Loach pflegt das Understatement, beschäftigt sich mit "Langweilerthemen" wie Arbeitslosigkeit oder der Befindlichkeit der Arbeiterklasse. Das nämlich ist das Thema von Riff-Raff, der ganz linear erzählten Geschichte eines jungen Mannes, der nichts gelernt hat, aus dem Gefängnis kommt und auf einem Bau halblegale Arbeit findet, Schwarzarbeit eigentlich. Steve lernt das Mädchen Susan kennen, trennt sich aber von ihr, als er merkt, dass sie Drogen nimmt. Zum Schluss zündet er aus Wut über die Baufirma, die den Tod eines Arbeitskollegen verschuldet hat, den Neubau an. Und verschwindet. Das wäre vor zehn, zwanzig Jahren ein anklägerisches Stück geworden, in dem die Ausbeuter und die Ausgebeuteten klar definiert gewesen wären. Die Wirklichkeit ist komplexer, und zugleich ist es notwendig, listiger den Weg zum Zuschauer zu finden. Anders als in den frühen Filmen setzt Loach den Humor, den etwas bitteren Witz des Alltags ein. Aber das Lachen bleibt im Halse stecken. (Ulrich von Thüna).

Ich wollte zu ein paar Dingen zurückkehren, von denen ich dachte, ich hätte sie ein bisschen vernachlässigt: sich an den Menschen zu erfreuen und Dinge zu zeigen, die ihre Vitalität und ihren Humor reflektieren. Und auch die Arbeit: Leute bei der Arbeit sind immer interessant. Oft sind sie bei der Arbeit am besten drauf, weil sie geselliger sind, sie neigen dazu, nicht so missmutig zu sein, wie sie es oft in der Familie oder in engen Beziehungen sind. Und ich dachte, es wäre gut, etwas von den Folgen der frühen achtziger Jahre und des Thatcherismus zu zeigen, ohne einen politischen Vortrag zu halten, eher mit etwas Wärme und Humor. Der Film ist bewusst wie ein Mosaik oder eine Collage strukturiert - wenn es nicht zu prätentiös ist, das zu sagen -, wo man eine kleine Geschichte hat und eine kleine Geschichte am Rande, und das Ganze fügt sich zu einem Gesamtbild. (Ken Loach)

Credits
  • Robert Carlyle
  • Emer McCourt
  • Jimmy Coleman
  • Bill Jesse
  • Barry Ackroyd
  • Bob Withey
  • Jonathan Morris
  • Stewart Copeland
  • Martin Johnson
Parallax Pictures Ltd.

Film Four International

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35 mm
col
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